Entrüstung in Indien Minister lässt sich Schuhe von Polizist binden

Neu Delhi · Seine Schnürsenkel hat sich ein Minister eines indischen Bundesstaates bei einer Veranstaltung von einem Polizisten binden lassen. Der Vorfall erregte am Montag in Indien besonders viel Aufmerksamkeit, weil die Regierungschefin des betreffenden Bundesstaates Westbengalen einen spartanischen Lebensstil pflegt.

Mamata Banerjee tritt zumeist in einem einfachen weißen Baumwoll-Sari und Flip-Flops auf. Ganz anders nun ihr Entwicklungsminister Rachpal Singh, der mit der Hand in der Hosentasche auf den Mann niederblickt, der vor ihm kniet. Eine Kamera fing den Zwischenfall in Kolkata nach einer Zeremonie ein. Interessanterweise sei Singh früher selbst Polizist gewesen, berichtete der indische Sender NDTV.

Schuhe sind in Indien mit einem besonderen Stigma behaftet, da sie mit Dreck in Berührung kommen. Außerdem müssen Tiere für das Leder getötet werden - im dem überwiegend hinduistischen Land keine angesehende Arbeit. Schuster gehören traditionell zur Kaste der Dalits, die als Unberührbare verunglimpft wurden. Vor dem Betreten von hinduistischen, buddhistischen, Jain- und Sikh-Tempeln sowie Moscheen werden in Indien die Schuhe ausgezogen.

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