Shitstorm gegen Berliner Edel-Kaufhaus KaDeWe feuert Weihnachtsmann nach 13 Jahren

Bonn/Berlin · Er war 13 Jahre lang der Weihnachtsmann im KaDeWe. Nun wurde Peter Georgie (72) gefeuert. Für den Rausschmiss erntet das Berliner Edel-Kaufhaus einen gigantischen Shitstorm.

 Ein Bild aus vergangener Zeit: Peter Georgie als Weihnachtsmann des Kaufhauses KaDeWe.

Ein Bild aus vergangener Zeit: Peter Georgie als Weihnachtsmann des Kaufhauses KaDeWe.

Foto: dpa

Es erinnert irgendwie ein bisschen an den Hollywood-Klassiker "Das Wunder von Manhattan". Auch in dem Film wird der Weihnachtsmann, der für ein großes Kaufhaus beim jährlichen Weihnachtsumzug "Santa Claus" mimt, von der Geschäftsführung auf die Straße gesetzt. Es springt der etwas extravagante Kris Kringle ein, der vorgibt, der echte Weihnachtsmann zu sein. Aber auch Kringle muss seinen Hut nehmen. Der Weihnachtsmann von Berlin heißt nicht Kris Kringle, sondern Peter Georgie. Der 72-Jährige steht bereits seit 13 Jahren in Diensten des KaDeWe und beschenkt die Kinder. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Laut Medienberichten wurde ihm nun gekündigt - angeblich ohne Angaben von Gründen.

"Vor zwei Wochen rief man mich an und sagte: 'Wir brauchen Dich nicht mehr und frag nicht warum.' Bumm, aufgelegt", sagte Georgie der "Berliner Zeitung". Dabei habe er für die Weihnachtszeit viele Auftritte abgesagt und deshalb ärgere ihn dieser kurzfristige Rausschmiss besonders. "Nicht nur wegen des Geldes. Das geht nicht, mich nach all den Jahren wie so eine alte Plastiktüte wegzuwerfen."

Seitdem bekannt wurde, dass Georgi nicht weiter für das KaDeWe tätig sein soll, prasselt reichlich Kritik auf das Kaufhaus nieder. Auf der Facebook-Seite machen viele User ihrem Frust Luft: "Schämt euch, ich werde das KaDeWe nie wieder betreten", "Hoffentlich nimmt ihn ein anderes Kaufhaus, dann gehen alle wegen ihm dahin anstatt zu euch. Dann habt ihr euch selbst ins Knie geschossen", "Wir sind untröstlich!!! Peter gehört zu unserer Weihnachtstradition! Meine 9-jährige Tochter ist todunglücklich und mir ist zum heulen zumute!" oder "Spart an anderen Dingen, doch nicht daran!“, schreiben Fans von Georgie bei Facebook.

Als erstes hatte "Bild am Sonntag" über den Rausschmiss berichtet. Mittlerweile hätten Zeitungen aus den USA, England und Spanien bei dem 72-Jährigen angerufen. Auch NBC-News berichtete über Peter Georgie. "Die fragen alle, ob ich Englisch kann, aber ich kann nur Plattdeutsch", so Georgi, der ursprünglich aus Hamburg stammt. Um Georgie zu retten, wurde nun sogar eine Online-Petition ins Leben gerufen. Bis Dienstagmittag haben sich dort bereits mehr als 1.000 Unterstützer registriert.

Von Seiten des KaDeWe gibt es unterdessen nur die Auskunft, dass Georgie lediglich freier Mitarbeiter des KaDeWe war. "Wir hatten ihm schon im Sommer gesagt, dass wir ihn nicht wieder buchen werden", sagte Geschäftsführerin Petra Fladenhofer der "Bild"-Zeitung. Mit über 70 Jahren habe es doch auch ein Weihnachtsmann verdient, in den Ruhestand zu gehen. Und: "Bei über täglich 100.000 Besuchern braucht unser Weihnachtsmann eine entsprechende Kondition."

Übrigens: Im Film "Das Wunder von Manhattan" darf Kris Kringle am Ende weiter den Weihnachtsmann im Kaufhaus geben. Bei KaDeWe dürfte Peter Georgie aber wohl nicht wieder tätig werden. Denn: Mittlerweile kann sich der gefeuerte Weihnachtsmann nicht mehr vor neuen Job-Angeboten retten. So wollen ihn unter anderem die Potsdamer-Platz-Arkaden unter Vertrag nehmen, berichtet die "B.Z.". Also doch noch ein Happy-Ende für den Berliner Weihnachtsmann?

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