Laschet: Übergriffe bei Jesiden-Protesten nicht verharmlosen

Bielefeld · Der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat davor gewarnt, Ausschreitungen am Rande von Jesiden- Demonstrationen in Deutschland als harmlos abzutun.

 Ein junger Mann hält in Bielefeld ein Schild mit auf, um auf die Verfolgung von Jesiden und anderen Minderheiten im Irak hinzuweisen. Foto: Oliver Krato

Ein junger Mann hält in Bielefeld ein Schild mit auf, um auf die Verfolgung von Jesiden und anderen Minderheiten im Irak hinzuweisen. Foto: Oliver Krato

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Die gewaltsamen Auseinandersetzungen seien nicht nur emotionale Ausbrüche gewesen, sagte der frühere Integrationsminister in NRW am Samstag im WDR 5 Morgenecho. Vielmehr sei es um Gewalt gegangen, "die wir in unserem Land Nordrhein-Westfalen nicht dulden dürfen".

Am Mittwoch waren Jesiden in dem wenige Kilometer von Bielefeld gelegenen Herford angegriffen worden. Sie hatten ein Plakat mit einem Demonstrationsaufruf gegen die Verfolgung der Jesiden im Irak in ein Schaufenster geklebt. Daraufhin wurden sie von mehreren Männern angegriffen, die meisten von ihnen stammten aus Tschetschenien.

Am Samstagnachmittag (ab 13.00 Uhr) wollen in Bielefeld Jesiden gegen die Gräueltaten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Nordirak demonstrieren. Die Veranstalter erwarten um die 10 000 Teilnehmer. Am Vorabend hatten bereits rund 2500 Jesiden in Herford friedlich protestiert. Vor der Demonstration hatte die Polizei sechs Männer angetroffen, die Schlagwaffen und ein Messer mitführten.

Die Landesregierung müsse das Thema ernster nehmen, zumal einige Gruppierungen sich mit deutschen Rechtsradikalen vermischten, forderte der CDU-Bundesvize Laschet. Zudem müssten konvertierte Deutsche, die in den Krisenregionen kämpften und wieder einreisten, ständig beobachtet werden. In besonders schweren Einzelfällen könne auch der Pass entzogen werden.

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