Flüchtlingszwist in Union Führungsgremien von CDU und CSU beraten über Asylstreit

Berlin/München · Keine Seite will nachgeben. Kanzlerin Merkel beharrt auf einer europäischen Lösung der Asylfrage, Innenminister Seehofer fordert den nationalen Alleingang. Heute treffen sich die Führungsgremien von CDU und CSU um über die Haltungen zu beraten.

 Flüchtlinge warten Ende 2015 vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in Berlin.

Flüchtlinge warten Ende 2015 vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in Berlin.

Foto: Michael Kappeler

Die Führungsgremien von CDU und CSU beraten heute über den zwischen beiden Schwesterparteien eskalierten Asylstreit. In München kommt der CSU-Vorstand (10.00 Uhr) zusammen.

Es wird erwartet, dass er dem Parteichef und Bundesinnenminister Horst Seehofer grünes Licht für sein Vorhaben geben wird, künftig Asylbewerber an der Grenze abzuweisen, die bereits in einem anderen EU-Land registriert wurden. Offen ist aber, ab welchem Zeitpunkt dies umgesetzt werden soll.

In Berlin treten zunächst das Präsidium (09.00 Uhr) und später der Bundesvorstand (11.00 Uhr) der CDU zusammen. Die Parteivorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel lehnt einen nationalen Alleingang in der Flüchtlingspolitik ab. Sie setzt darauf, eine Lösung unter dem Dach der Europäischen Union zu erreichen, und strebt bilaterale Abkommen mit Staaten wie Italien, Österreich oder Griechenland zur Zurückweisung von Flüchtlingen an. Am Sonntagabend beriet sich Merkel bereits mit einem engen Führungszirkel der CDU über das weitere Vorgehen.

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