Pro und Kontra: Merkel in Kiew - Besuch mit Chancen und Risiken

Berlin · Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen mit Russland fliegt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in die ukrainische Hauptstadt Kiew. Dass sie sich auf diese Weise noch stärker persönlich einschaltet, birgt Chancen, aber auch Risiken:

 Merkel besucht Kiew ausgerechnet einen Tag vor dem Feiertag, an dem die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion vor 23 Jahren zelebriert. Foto: Tatyana Zenkovich

Merkel besucht Kiew ausgerechnet einen Tag vor dem Feiertag, an dem die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion vor 23 Jahren zelebriert. Foto: Tatyana Zenkovich

Foto: DPA

PRO:

Die Reise soll ein Zeichen der Solidarität mit der Führung um Präsident Petro Poroschenko sein, erklärt die Bundesregierung. Damit will Berlin seine seit Wochen laufende Krisendiplomatie noch einmal intensivieren. So soll der Gesprächsfaden zwischen Kiew und Moskau weiter stabilisiert werden, um doch noch Bewegung für einen Waffenstillstand zu erreichen - gerade vor einem für diesen Dienstag geplanten Treffen Poroschenkos mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Gesprochen werden soll auch über konkrete Hilfen für die Ukraine. Die Bundesregierung erwägt Hilfen für den Wiederaufbau.

KONTRA:

Dass Deutschland so demonstrativ die Ukraine unterstützt, könnte im Kreml mit Argwohn aufgenommen werden - als Provokation inmitten der Vermittlungsbemühungen. Zumal Merkel ausgerechnet einen Tag vor dem Feiertag kommt, an dem die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion vor 23 Jahren zelebriert. Dazu plant Poroschenko am Sonntag eine große Militärparade. Unkalkulierbar sind mögliche Fernwirkungen des symbolträchtigen Besuchs auf die Haltung der prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine. Die ukrainische Regierung rechnet dort auch zum Merkel-Besuch mit Gefechten.

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