Experte: NRW-Wahl war "Trendsetter" für Bundestagswahl

Düsseldorf · Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen vor vier Monaten hat nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Volker Kronenberg die Richtung für die Bundestagswahl gewiesen. Die Wahl im Mai sei der "Trendsetter" für das Ergebnis von diesem Sonntagabend gewesen, sagte der Professor von der Universität Bonn der Deutschen Presse-Agentur. In so kurzer Zeit habe man keine Trendumkehr der Parteien von der Landes- auf die Bundesebene erwarten können.

 Michael Groschek (SPD).

Michael Groschek (SPD).

Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Vor allem bei der SPD zeigt sich das deutlich: Die Enttäuschungen über die landespoltischen Themen hinaus seien sicherlich auch jetzt für das schlechte Bundestagswahlergebnis ausschlaggebend gewesen, meint Kronenberg. "Mit welchen innovativen, klar erkennbaren Ideen" könne eine zeitgemäße Demokratie die Menschen wieder faszinieren und an sich binden? Vor dieser grundsätzlichen Herausforderung stehe die SPD nun mit Michael Groschek und weiteren auf der Landesebene, ebenso wie Martin Schulz, Andrea Nahles und andere im Bund. Dieser Herausforderung könne sich die SPD in der Opposition "gut stellen".

Der Druck sei auch auf die Union grundsätzlich groß, betonte Kronenberg. Mit Blick auf die neue schwarz-gelbe Landesregierung in NRW sagte er: "Man hat klare Versprechungen gemacht im Wahlkampf, dass man vieles auch ändern will." Jetzt müsse man natürlich liefern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
„Keine Experimente bei der Bildung“
Interview mit Professor Uwe Jun zur Landtagswahl in NRW „Keine Experimente bei der Bildung“
Aus dem Ressort