NRW-Juso-Chef fürchtet "Todesstoß" durch große Koalition

Düsseldorf · Der nordrhein-westfälische Juso-Vorsitzende Frederick Cordes hat sein Nein zu einer Neuauflage der großen Koalition im Bund bekräftigt. "Unserer Meinung nach liegen ja jetzt die Ergebnisse von den Sondierungen auf dem Tisch, und wir sind der Überzeugung, dass selbst in Koalitionsverhandlungen nicht mehr die roten Linien reinkommen, die wir uns gesetzt haben, von daher glauben wir, dass der Zug abgefahren ist für die GroKo", sagte Cordes am Samstag im WDR. "Und damit basta aus unserer Sicht."

Den Jusos fehlten in den Sondierungsergebnissen "harte inhaltliche Punkte" wie die Bürgerversicherung. "Hinzu kommt natürlich auch die Angst vor einem Todesstoß in einer dritten großen Koalition. Wir sagen halt: Es darf nicht zum Automatismus kommen, dass wir immer wieder in einer GroKo landen." Man könne die Sondierungsergebnisse aber gut als Grundlage für eine Minderheitsregierung verwenden.

Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Michael Groschek will dem größten Landesverband der Partei dagegen die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union empfehlen. In Duisburg beraten heute die Vorstände der Landespartei und der Landtagsfraktion mit den Unterbezirkschefs über die Sondierungsergebnisse. Am Montag trifft Bundesparteichef Martin Schulz in Dortmund auf den westfälischen Teil der insgesamt 144 NRW-Delegierten zum Bundesparteitag am 21. Januar. Am Dienstag will Schulz in Düsseldorf dann bei den rheinischen Delegierten um Zustimmung werben.

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