Inklusionsbündnis fordert bessere Bedingungen an Schulen

Düsseldorf · Mehr Lehrer, Fortbildungen und kleinere Klassen: Ein neues Inklusionsbündnis in Nordrhein-Westfalen fordert bessere Bedingungen für den gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung. Die Landesregierung betreibe bei der Umsetzung der Inklusion derzeit "bloße Mängelverwaltung", sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft GEW, Dorothea Schäfer, am Montag in Düsseldorf. Im Koalitionsvertrag hatte Schwarz-Gelb eine Neuausrichtung bei der Inklusion mit verbindlichen Qualitätsstandards angekündigt - die Bedingungen in sogenannten Schulen des gemeinsamen Lernens aber "haben sich in diesem Schuljahr tatsächlich verschlechtert und nicht verbessert", sagte Schäfer. Das Bündnis verlangt einen konkreten Stufenplan für ein inklusives Schulsystem.

 Ein Junge in einem Rollstuhl nimmt am Unterricht teil.

Ein Junge in einem Rollstuhl nimmt am Unterricht teil.

Foto: Uwe Anspach/Archiv

Zentrale Forderung ist, Regelschulen in ihren Bemühungen zu unterstützen und gleichzeitig die Zahl der reinen Förderschulen abzubauen. Die zu wenigen Sonderpädagogen seien derzeit vor allem auf Förderschulen verteilt und fehlten an Regelschulen, sagte Schäfer.

An den Regelschulen werden nach Angaben des Statistischen Landesamts aber immer mehr Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Im laufenden Schuljahr besuchten demnach 42,2 Prozent von ihnen eine Regelschule. Vor sieben Jahren waren es nur 16,5 Prozent.

Zum "Bündnis für Inklusive Bildung in Nordrhein-Westfalen" gehören neben der GEW NRW unter anderem auch der Landesbehindertenrat, die Landesschülervertretung, Sozialverbände und Elternverbände.

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