Kurdin wurde von Sicherheitsbeamten gewürgt Prügel-Opfer: Trump soll Erdogan-Bodyguard bestrafen

Washington · Eines der Opfer der Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitsleuten von Türkeis Präsident Erdogan in Washington hat US-Präsident Trump aufgefordert, einen der Bodyguards für die Prügel-Attacke zur Rechenschaft zu ziehen.

 Das Bild soll Ceren Borazan zeigen, wie sie von einem türkischen Sicherheitsbeamten gewürgt wird.

Das Bild soll Ceren Borazan zeigen, wie sie von einem türkischen Sicherheitsbeamten gewürgt wird.

Foto: Twitter Ceren Borazan

Die Bilder gingen um die Welt: Beim Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Washington schlugen dessen Sicherheitsleute unvermittelt auf Demonstranten ein. Es gab zwölf Verletzte. Zwei Leibwächter waren daraufhin festgenommen worden, sie wurden jedoch am Donnerstag wieder freigelassen. Sie seien auf Basis eines Abkommens freigekommen, unter dem Staatschefs auf Besuch oder Mitglieder derer Delegation nicht festgesetzt werden dürften, hieß es aus dem Außenministerium.

Bei der gewaltigen Auseinandersetzung wurden insgesamt zwölf Personen verletzt. Nun fordert eines der Opfer von US-Präsident Donald Trump, einen der Prügler zu suchen und zur Rechens chaft zu ziehen. Die Kurdin Ceren Borazan veröffentlichte einen entsprechenden Post bei Twitter, auf dem die Frau zu sehen sein soll, wie sie von einem der Erdogan-Bodyguards gewürgt wird.

Im US-Sender NBC berichtete Ceren Borazan, dass sie friedlich gegen Erdogan protestieren habe. Dann sei sie Opfer einer Attacke von Erdogan Bodyguards geworden. Der Sicherheitsmann habe sie so sehr gewürgt, dass ihr nach eigenen Angaben ein Blutgefäß im Auge platzte. "Er hielt mich und drohte, mich umzubringen. Ich hatte Angst um mein Leben und versuchte, in das Auto vor mir zu kommen", berichtete die junge Kurdin zudem bei Buzzfeed.

Aufruf bei Twitter: #ArrestErdogansBodyguards

Nach der Attacke bittet Borazan nun US-Präsident Donald Trump um Hilfe, um den Sicherheitsbeamten ausfindig zu machen.Auf Twitter startete sie den Hashtag #ArrestErdogansBodyguards ("Verhaftet Erdogans Leibwächter"). In einem Post schrieb sie: "Lieber Präsident. Auf diesem Bild wurde ich angegriffen. Ich wurde attackiert und gewürgt, weil ich demonstriert habe. Bitte helfen Sie mir und ziehen Sie diesen Mann zur Verantwortung." Eine Reaktion Trumps gibt es bisher nicht.

McCain: Türkischer Botschafter soll ausgewiesen werden

Das Sicherheitsteam Erdogans war am Dienstag mit Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen, die vor der türkischen Botschaft protestierten. Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen hat US-Senator John McCain die Ausweisung des türkischen Botschafters gefordert. "Offenbar war er (der Botschafter) zuständig für die Gruppe von Banditen, die US-Gesetze verletzt und Leute geschlagen haben", sagte McCain dem Sender ABC. "Das ist eine Schande und sollte in den Vereinigten Staaten nicht passieren." McCain und seine Senatskollegin Dianne Feinstein schrieben ABC zufolge einen Brief an den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit der Aufforderung, sein Personal zur Verantwortung zu ziehen.

Erdogan war selbst Zeuge der Auseinandersetzung

In einem Video ist auch zu sehen, dass Erdogan persönlich Zeuge der Ereignisse wird, sich aber nicht ins Geschehen einmischt. Die US-Polizei hatte die Gegend um die türkische Botschaft abgeriegelt. Das US-Außenministerium äußerte offiziell Besorgnis über die Vorfälle.

(Mit Material von dpa)

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