Glosse zu ausgedienten Weihnachtsbäumen Tieffliegende Tannen

Bonn · Der Christbaum hat seine Schuldigkeit getan. Und nun? Die Flerzheimer und Knut wissen Rat, wie rieselnde Nadelbäume noch Vergnügen bereiten.

Der Countdown läuft. Das ist an manchen Straßenecken kaum zu übersehen, wo ausrangierte Tannenbäume an Mülltonnen geschmiegt auf ihre endgültige Entsorgung warten.

Dabei gibt es für ausgediente Christbäume eine bessere Zukunft – zum Beispiel als Leckerbissen oder Zeitvertreib. Im Berliner Zoo freuen sich die Elefanten über eine Überraschung. „Sie haben großen Spaß daran, die Nadeln abzurupfen“, erzählt eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings warnte sie vor schlecht entfernter Deko: „Die Tiere könnten sich an Schmuckresten verletzen.“ Appetit auf Tanne hat auch der Eifel-Zoo in Lünebach, Eifelkreis Bitburg-Prüm: „Für unsere Schafe, Ziegen und Kamele ist das ein Festschmaus“, sagt Leiterin Isabelle Wallpott.

Doch nicht nur Tiere pflegen den spielerischen Umgang mit den weihnachtlichen Hinterlassenschaften: Menschen widmen sich dem Brauch des Weihnachtsbaum-Weitwurfs. Am Samstag flogen zum Beispiel in Cottbus die Bäume tief, in Weidenthal ging es am Sonntag sogar um die Weltmeisterschaft. Auch in unserem Nachbarland Schweiz gibt es Wettbewerbe, etwa in Niederwil.

Und wer hat's erfunden? Jedenfalls nicht die Schweizer. Aber womöglich die Skandinavier. Für sie endet die Weihnachtszeit nicht am Drei-Königs-Tag, sondern erst am 13. Januar, dem Tag des Heiligen Knuts. Wenn dann Tannenbäume aus dem oberen Stockwerk auf die Straße sausen, dann sind Sie in einem Ikea-Spot gelandet.

Oder in Flerzheim, wo am kommenden Wochenende erstmals der Abschied vom eigenen Tannenbaum zelebriert wird. Wenn Sie es eher nützlich mögen, wärmen Sie einfach mit den Zweigen ihr Rosenbeet. Oder heben Sie das Gerippe auf – fürs nächste Osterfeuer.

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