Kommentar zur Galeria Kaufhof Keine Panik

Meinung · Es muss neu gedacht werden, soviel steht fest. Das geht nicht von heute auf morgen, kommentiert GA-Korrespondentin Brigitte Scholtes.

 Galeria Kaufhof in Köln.

Galeria Kaufhof in Köln.

Foto: dpa

Die nächsten Monate werden spannend für den Warenhauskonzern Galeria Kaufhof. Wenn Gerüchte um die Zahlungsfähigkeit aufkommen, werden Erinnerungen an die Krise von Karstadt oder die der Drogeriekette Schlecker wach. Schlecker gibt es nicht mehr, Karstadt wurde vor knapp sieben Jahren von der Berggruen Holding übernommen, die sie dann an die Signa-Gruppe verkaufte, die dem österreichischen Investor René Benko gehört. Der soll auch angeblich schon Interesse an Kaufhof-Immobilien geäußert haben.

Doch muss man sich hüten, Panik zu schüren. Denn Galeria Kaufhof ist besser in den Mutterkonzern Hudson’s Bay eingebunden, als man das von außen erkennen mag. HBC steuert seine Geschäfte auf eine andere, für Europäer vielleicht zu amerikanische Weise. Das Unternehmen setzt sein großes Immobilienportfolio als Sicherheit für Kreditlinien ein. Dabei verlangt es sicher auch von seiner Tochter Galeria Kaufhof hohe Mietpreise. Die drücken jetzt auf den Gewinn.

Galeria Kaufhof befindet sich in einem Umbruch: das Online-Geschäft soll ausgebaut werden, damit man sich in dem stark wandelnden Markt behaupten kann. Das erfordert Zeit und viel Geld. Zudem wird das Geschäftsmodell Warenhaus wieder neu diskutiert werden. Es muss neu gedacht werden, soviel steht fest. Das geht nicht von heute auf morgen. Deshalb muss HBC nun in der Öffentlichkeit deutlicher als bisher machen, dass es hinter seiner Tochter steht. Gerade im Handel kann es schnell gehen mit dem Verlust des Vertrauens. Karstadt und Schlecker sind schlechte Vorbilder.

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