Ausstellung in Teheran Iranische Karikaturisten zeichnen gegen IS-Terror

TEHERAN · Der IS ist zwar keine direkte Bedrohung für den Iran, dennoch ist das islamische Land einer der ärgsten Gegner der Terrormiliz. Eine Karikaturenschau in Teheran legt Zeugnis davon ab.

Mit einer Karikaturen-Ausstellung in Teheran macheniranische Künstler ihren Protest gegen die Verbrechen der TerrormilizIslamischer Staat deutlich. Im Kulturzentrum Arasbaran sind 270ausgewählte Arbeiten von Karikaturisten ausgestellt, die überwiegendaus dem Iran stammen. Organisator Massud Shodschaei bezeichnete dieSchau bei der Eröffnung am Sonntag als eine kulturpolitischeInitiative. Neben der Politik sei es auch die Aufgabe insbesonderevon muslimischen Künstlern, auf die Gräueltaten des IS aufmerksam zumachen, sagte er.

In den Karikaturen werden die IS-Dschihadisten etwa als Heuschreckendargestellt, die die islamische Welt verwüsten. Oder als schwarzesSchaf inmitten einer Herde von weißen Schafen, die die friedlicheMehrheit der Muslime symbolisieren soll. "Diese brutalen Mörder habenin der Welt dafür gesorgt, dass es gegen jeden Muslim in der Welt nuneinen Generalverdacht gibt", sagte eine Studentin, während sie dieSchau besichtigte. Laut Shodschaei soll gezeigt werden, dass der ISnichts mit dem wahren Islam zu tun habe.

Dieses Ziel verfolgt auch die iranische Regierung. Obwohl derDschihad im Iran zu den Prinzipien des islamischen Systems gehört,sind auch die Führer in Teheran gegen diese Art von Dschihadisten."Die Ära der Gewalt und radikalen Reaktionen sind vorbei, wir sindnun in der Ära des Dialogs und der Logik", sagt Präsident HassanRuhani. Der Iran wolle versuchen, den Islam als eine friedlicheIdeologie in der Welt zu präsentieren. Aber genau das verhindere derIS, und damit, so der Kleriker, beschmutze er das globale Image desIslams.

Shodschaei versucht die Anti-IS-Karikaturen auch in arabischen undeuropäischen Ländern auszustellen. Das iranische Außenministerium hatihm aber davon abgeraten. Im Iran gebe es ausreichend Sicherheitgegen den IS, in anderen Ländern aber nicht, es könnte zu Anschlägenkommen. Viele ausländische, vor allem arabische Karikaturistenfirmieren deshalb bei der Ausstellung nicht unter ihrem richtigenNamen.

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