Polizei-Gewerkschaft: Fußball-Sonderzüge nicht rechtsfrei

Mönchengladbach/Köln · Für die Sicherheit in Fußball-Sonderzügen ist nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor allem das Unternehmen verantwortlich, das die Fans befördert. "Wir fahren nicht mit, das ist nicht unsere Aufgabe", sagte der GdP-Landeschef NRW, Arnold Plickert, der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

 Arnold Plickert, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei in NRW.

Arnold Plickert, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei in NRW.

Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Als Veranstalter sei das Bahn-Unternehmen zuständig - "entweder mit eigenem Personal oder mit einem angemieteten Sicherheitsdienst", sagte Plickert der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Das ist immer eine Kostenfrage. Da verzichtet man vielleicht als kleineres Bahn-Unternehmen auch schon mal." Sonderzüge seien aber kein rechtsfreier Raum, sagte Plickert.

Ein gesuchter 30-Jähriger aus Mönchengladbach soll am Samstagabend eine junge Frau in einem privat gecharterten Fußball-Sonderzug eines Schweizer Anbieters sexuell missbraucht haben. Die 19 Jahre alte Frau wurde am frühen Sonntagmorgen von der Polizei in Flörsheim am Bahnhof in Empfang genommen, befragt und in eine Wiesbadener Klinik gebracht.

"Auch in Sonderzügen gelten Gesetze und Normen", sagte der GdP-Bundesvize. Erst bei Straftaten wie zum Beispiel gravierenden Sachbeschädigungen greife die Polizei ein. Nach Angaben Plickerts kontrolliert meistens die Bundespolizei Fanzüge wie die Bahn mit den Gladbach-Fans bei Abfahrt und Ankunft. "Wir brauchen mehr Personal bei Bundes- und Landespolizei", forderte Plickert, schränkte jedoch ein: "Aber auch wenn wir es hätten, würden wir es nicht in die Züge packen. Wir sind dort nicht die Hausherren."

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