Winterliche Nächstenliebe im Ausland Jacken für Obdachlose hängen an Bäumen

Bonn · Warum hängen in manchen Ländern im Winter herrenlose Jacken an Bäumen? Dahinter verbirgt sich eine soziale Aktion, um an Obdachlose wärmende Kleidung zu verteilen und sie so vor dem Erfrieren zu schützen.

Andere Länder, andere Sitten - so könnte man meinen. Denn auf den ersten Blick sieht es skurril oder nach Kunst im öffentlichen Raum aus. Der Grund: In einigen Ländern hängen Jacken herrenlos an Baumstämmen, versehen mit einer Notiz. Dahinter verbirgt sich aber keine Verrücktheit, sondern pure Nächstenliebe. Menschen in besagten Ländern wollen in der kalten Jahreszeit so Obdachlose unterstützen und vor dem Erfrieren bewahren.

Auf deutschen Facebook-Seiten ging diese Idee nun viral. Von einer "tollen Idee" wird da zum Teil enthusiastisch geschwärmt. Aber auch kritische Stimmen gibt es: Sie verweisen auf die sozialen Mindestanforderungen, sprich ein warmer Schlafplatz und warme Kleidung im Winter. Und dafür sollte doch eine Gesellschaft gefälligst sorgen, um solche fragwürdigen Aktionen überflüssig zu machen. Dies sei unwürdig.

Einige Kommentare benennen ähnliche soziale Aktionen - darunter ist zum Beispiel auch der sogenannte "Sozialen Zaun" in Bonn-Beuel. An diesen kann man alle mögliche Dinge dranhängen, um mittellose und obdachlose Menschen zu unterstützen. Doch nicht alles, was einem vielleicht einfällt, macht auch wirklich Sinn. Die Facebook-Seite "Sozialer Zaun Bonn" führt gleich am Anfang auf, was "gerne" und was "bitte nicht" angehängt werden sollte. Gut gemeint ist eben nicht immer wirklich gut und praktisch.

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