Shitstorm im Netz Amerikanische Großwildjägerin schießt seltene schwarze Giraffe
BONN · Großwildjägerin Tess Thompson Talley posiert im Netz neben einer von ihr erschossenen schwarzen Giraffe. Die Kritik ist groß - nicht nur an Talleys zweifelhaftem Hobby.
Tess Thompson Talley ist leidenschaftliche Großwildjägern. Auf Fotos in den sozialen Netzwerken präsentiert sich die Amerikaner neben ihren "Trophäen": Kängurus, Zebras oder Affen. Unter ihren zweifelhaften Erfolgen ist auch eine seltene schwarze Giraffe. Grinsend und mit ausgebreiteten Armen posiert Talley hinter dem Tier. Giraffen sind vom Aussterben bedroht, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten der Weltnaturschutzunion IUCN. Das Foto, das Talley bereits im August vergangenen Jahres auf Facebook hochlud, sorgt aktuell im Netz für einen Sturm der Entrüstung.
Die afrikanische Nachrichtenseite "Africlandpost" twitterte kürzlich zwei der Aufnahmen mit der Giraffe. "Der weiße amerikanische Wilde, der teilweise noch ein Neandertaler ist, kommt nach Afrika und erschießt eine seltene schwarze Giraffe mit südafrikanischer Dummheit", heißt es in dem Tweet, der bis zum Freitagnachmitag bereits mehr als 32.000 mal geteilt wurde.
Unter dem Tweet finden sich nicht nur Kommentare, die der Jägerin wünschen, dass sie auf der Jagd von einem der Wildtiere attackiert wird, sondern auch viel Kritik an afrikanischen Ländern wie Südafrika, in denen Jagdtourismus gestattet ist. "Wir brauchen das Geld der weißen Leute nicht. Es ist das Leben solch majestätischer Tiere nicht wert", heißt es dort etwa. Extra Jagdreisen lassen sich etwa auch von deutschen Anbietern problemlos über das Netz buchen.
Tess Thompson Talley ist mit ihrem Hobby also keinesfalls allein. Ebenso ist es nicht das erste Mal, dass Großwildjäger im Netz selbst ins Fadenkreuz gerieten und einen Shitstorm über sich ergeben lassen mussten. Weltweit für Schlagzeilen sorgte Walter Palmer im Jahr 2015. Der Zahnarzt aus den USA tötete auf der Jagd im Hwange-Nationalpark in Simbabwe den Löwen Cecil.
