Behörden-Posse Ämterhaus in Remscheid war geöffnet, aber unbesetzt

Remscheid · Ein Behördengang einmal anders: Der Remscheider Emilio Giusti wollte sein Auto im städtischen Ämterhaus abmelden und stand nach dem Betreten des Gebäudes überraschenderweise vor menschenleeren Schaltern.

Normalerweise muss man in einer Kfz-Zulassungsstelle Zeit mitbringen und warten, bis die gezogene Nummer aufgerufen wird. Als Emilio Giusti aus Remscheid am Donnerstag zwischen den Feiertagen in die zuständige Behörde des städtischen Ämterhauses ging, um sein Auto abzumelden, musste er auch warten - allerdings aus einem völlig anderen und äußerst skurrilen Grund: Im gesamten Gebäude waren alle Schalter verwaist. Das Amt war menschenleer.

Was war passiert? Emilio Giusti kam laut seinem Eintrag auf seiner Facebookseite gegen 10.30 Uhr durch einen Hintereingang in das Gebäude. Da überall Licht brannte, Musik spielte und die Monitore der Computer liefen, ging er davon aus, dass die Behörde ganz normal arbeitete. Als jedoch nach rund 15 Minuten immer noch niemand an den Schaltern erschien, wurde Giusti stutzig und rief unter der Servicenummer bei der Stadtverwaltung an. Dort lief jedoch nur ein Band, von dem er aber erfuhr, dass alle Ämter der Stadt aus Kostengründen zwischen den Feiertagen geschlossen sind.

Nun stellte sich die Frage, warum Herr Giusti in das Gebäude kam und wieso überall Licht eingeschaltet war. Die Aufklärung ist so einfach wie skurril: Laut Angaben der Rheinischen Post hatte ein Mitarbeiter das Gebäude über die Hintertür aufgesucht und vergessen, von innen wieder abzuschließen. Zudem sorgte die automatische Steuerung im Gebäude dafür, dass das Licht eingeschaltet wurde und die Monitore liefen. Man hatte vergessen, diese zwischen den Feiertagen abzustellen und an die Außentüren Schilder "Heute geschlossen" zu hängen.

Emilio Giusti konnte sich nach diesem ungewöhnlichen Behördengang dann auch einen kleinen Seitenhieb in Richtung der Remscheider Verwaltung nicht verkneifen. Im selben Posting gab er zum "Kosteneinsparungsgedanken" der Stadt für die Zeit zwischen den Feiertagen noch ein paar Tipps für das nächste Jahr: Unter anderem sollte man doch daran denken, alle Fernseher und Monitore auszuschalten. Auch die Musik sollte nicht unbedingt laufen, und zumindest das Licht sollte ausgeschaltet sein. So könne man sicher noch mehr Geld einsparen, so Giusti. Am Ende seiner Anmerkungen wünscht er allen noch ein frohes neues Jahr und fügt noch süffisant hinzu, dass es vielleicht dann in 2018 besser klappe.

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