Ausgezeichnet Hector-Preis für politischen Künstler Hiwa K

Mannheim · Ein Röhrenkunstwerk des aus dem Irak stammenden Skulpturen- und Installationskünstlers entwickelte sich auf der documenta 14 zum Publikumsmagneten. Jetzt wird sein Erschaffer mit einem Preis ausgezeichnet.

 Der Künstler Hiwa K auf der documenta vor seiner Installation aus 20 Kanalröhren.

Der Künstler Hiwa K auf der documenta vor seiner Installation aus 20 Kanalröhren.

Foto: Boris Roessler

Der aus dem Irak stammende Skulpturen- und Installationskünstler Hiwa K bekommt den diesjährigen Hector-Preis. Das Werk des seit langem in Deutschland lebenden Künstlers besteche durch seine formale, erzählerische und anthropologische Qualität, teilte die Kunsthalle Mannheim am Donnerstag mit.

Die Kunsthalle lobt den Preis seit 1997 gemeinsam mit der nach dem SAP-Mitbegründer und Kunsthallenförderer Hans-Werner Hector benannten Stiftung aus.

"Hiwa K, der als Kurde aus dem Irak fliehen musste, beschäftigt sich in seinem Werk mit den großen Herausforderungen unserer Zeit: Migration, Fragen der Zugehörigkeit und dem Thema Nationalismus", erklärte die Jury. Individuelle Erfahrungswerte fänden ebenso Eingang in seine Kunst wie allgemein gültige Aussagen über Macht und deren Ausübung. Auf der documenta 14 im vergangenen Jahr in Kassel zählte sein Röhrenkunstwerk auf dem Friedrichsplatz zu den Publikumsmagneten.

Die Auszeichnung fördert im dreijährigen Rhythmus Künstler, die in Deutschland leben, zwischen 35 und 50 Jahre alt sind und im dreidimensionalen Bereich der Bildhauerei, Objektkunst, Raum- und Multimediainstallation arbeiten. Damit unterstreicht der Preis den Mannheimer Sammlungsschwerpunkt Skulptur. Er ist mit 20.000 Euro und mit einer Ausstellung in der Kunsthalle verbunden. Unter den bisherigen Preisträgern waren Alicja Kwade, Nairy Baghramian, Tobias Rehberger, Florian Slotawa und Gunda Förster.

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