Stimson Memorial Chapel in Plittersdorf Richard Brasier gibt Benefizkonzert

BONN · Für Richard Brasier war es fast wie ein Heimspiel. Brasier ist zwar mittlerweile Director of music an der St. Lawrence Church im britischen Upminster, spielte während seines Studiums bei Johannes Geffert in Köln aber des Öfteren in der Stimson Memorial Chapel und kam nun noch einmal hierhin zurück.

 Souveräner Gestalter: Organist Richard Brasier.

Souveräner Gestalter: Organist Richard Brasier.

Foto: PROMO

Anlass war ein Benefizkonzert, das er für den Förderverein der Kirche spielte, in der immerhin fünf Gemeinden ihre Gottesdienste feiern und die - seit Bill Clinton sie 1999 der Stadt Bonn schenkte - aus Spendenmitteln finanziert werden muss. Brasier begann sein Konzert mit der Fuge in G-Dur (BWV 577) von Johann Sebastian Bach, der sogenannten Gigue-Fuge, in der Bach Fingern wie Füßen ein tänzerisches Feuerwerk abverlangt.

Das legte Brasier zweifelsohne an den Tag, wiewohl er nicht in die bekannte Virtuosenfalle tappte und statt "schneller, höher, weiter" eher mit Bedacht und souverän zu Werke ging. Auch bei Ludwig van Beethovens Adagio in F aus den Fünf Stücken für eine Flötenuhr setzte Brasier auf die Schönheit des Augenblicks, und nicht auf virtuose Details, die diese verinnerlichte Musik sowieso nicht hergibt.

Ein wenig gemächlich spielte er Bachs Partita "O Gott, du frommer Gott", hier hätte ein zupackenderer Gestus einigen Sätzen durchaus gut getan. Mit drei Choralvorspielen von Johannes Brahms aus dessen op. 122 zeigte er den Klangreichtum der Orgel in der Stimson Memorial Chapel, den er mit Franz Liszts Präludium und Fuge über BACH bis auf das Äußerste ausreizte.

Technisch meisterte Brasier das Werk eindrucksvoll, gleichwohl war nicht zu überhören, dass Werk und Musik, Instrument wie Raum in der kammermusikalischen Atmosphäre der Kirche an ihre Grenzen kamen.

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