Benefizkonzert für das Bonner Schumannhaus

"Zeist-Quartett" bot abwechslungsreiches Konzert

Bonn. Unter dem Motto "Mehr Schumann für Bonn" hat der Verein des Schumannhauses ein Benefizkonzert zugunsten des Hauses in den Räumlichkeiten der Bibliothek veranstaltet.

Ein "gewagter" Termin in Zeiten des Beethovenfestes, aber mehr als eine Handvoll Zuhörer hätte das junge "Zeist-Quartett" allemal verdient gehabt.

Aiko Noda (Violine), Owen Cox (Violine), Thomas Kirby (Viola), Yuko Noda (Cello) haben sich 2007 während der Musiktage im kleinen holländischen Ort Zeist gegründet und nahmen die Einladung gerne an, um Aufführungspraxis zu sammeln.

Mit Haydns Streichquartett D-Dur op. 76,5 haben sie keinen leichten Einstieg gewählt, erfordert es doch große Transparenz und akzentuierte Linienführung. Beides gelang gut, wenngleich der Gesamtklang manchmal durchaus etwas leichter hätte sein können.

Pure Leidenschaft beschworen sie in Mendelssohns Quartett f-Moll op. 80 herauf - kraftvoll arbeiteten sie das düstere Thema im Allegro assai heraus, das sich immer wieder synkopisch drohend in den Vordergrund drängt.

Von lyrischer Innigkeit zeugte das Adagio. Das dritte der Rasumowsky-Quartette (op. 59), von Ludwig van Beethoven geschrieben zwischen April und November 1806 in Wien, folgte zum Abschluss.

Den sinfonischen Ausmaßen in der formalen Anlage stellten sich die jungen Musiker mit Mut und spürbarer Spielfreude. Die von der Viola eingeleitete Fuge im Finalsatz war klar konturiert und wurde zu einem mitreißenden Schluss geführt.

Das Publikum zeigte sich sehr angetan und das Quartett in der Zugabe dafür von seiner romantischen Seite mit Schumanns Adagio aus op. 41,1.

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