40 Jahre Musikschule Bad Honnef 150 Mitwirkende gestalten den Festakt

BAD HONNEF · Das war ganz großes Kino. Beim Festakt "40 Jahre Musikschule der Stadt Bad Honnef" im Kursaal spielte das Große Orchester die "Herr der Ringe"-Filmmusik. Am Dirigentenpult stand der "Herr der Bad Honnefer Musikschule". Rolf Beitzel lenkte die Geschicke der Musiker-Schmiede fast von Anfang an. Dass er nach 39 Jahren in den Ruhestand tritt, machte die Jubiläumsfeier auch zu einer Zäsur.

 Ganz in seinem Element: Rolf Beitzel dirigiert das Musikschulorchester. 150 Mitwirkende machten den Festakt zum Erlebnis.

Ganz in seinem Element: Rolf Beitzel dirigiert das Musikschulorchester. 150 Mitwirkende machten den Festakt zum Erlebnis.

Foto: Frank Homann

Bürgermeisterin Wally Feiden: "Der 40. Geburtstag unserer Musikschule wird überschattet vom angekündigten Ausscheiden ihres Leiters. Er wird sich aus einer ungemein aktiven und erfolgreichen Arbeit im Dienst der Stadt zurückziehen. Ein herber Verlust für uns."

Dennoch war die Bürgermeisterin froh. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr stand das Fortbestehen der Einrichtung aus finanziellen Gründen auf wackligen Beinen. Feiden: "Ich bin sehr erleichtert und auch ein bisschen stolz, dass es mit der Musikschule in Bad Honnef weitergehen kann.

In einem nicht ganz alltäglichen Kraftakt haben sich Verwaltung und Rat zur Fortsetzung dieses Angebots einmütig bekannt und die Weichen so gestellt, dass diese Bildungsarbeit fortgesetzt und das Kulturleben in unserer Stadt weiter bereichert werden kann." Freilich müssten Einschnitte im Leistungsumfang und finanzielle Belastungen an anderer Stelle hingenommen werden, so Feiden.

"Aber das drohende Aus konnte vermieden werden. Wir werden jetzt alle Anstrengungen unternehmen müssen, um den gesetzten Qualitätsstandard zu erhalten." Beitzel habe sich mit Herz und Verstand der Aufgabe verschrieben, seine "Freude am Musizieren auf hohem Niveau weiterzugeben". Er hinterlasse große Fußstapfen.

Feiden dankte Beitzel: "Es ist Ihr Können und Ihr Werk!" Ebenso galt ihr Dankeschön der Lehrerschaft und dem Förderverein der Musikschule, deren Vertreter ebenfalls im Kursaal weilten, ob nun als Zuhörer oder mit Instrumenten. 150 Aktive, darunter auch ehemalige Schüler, traten an und brachten sich das Geburtstagsständchen quasi selber.

"Sie werden von vorne und hinten beschallt", hatte Beitzel anfangs verschmitzt gesagt. Denn nicht nur auf der Bühne und davor, auch vor der Empore hatten Instrumentalisten Platz genommen. Von dort oben unterhielt das Bläserensemble "Clax". Die Mitglieder der Bigband "Night Train" saßen mitten im großen Orchester und verstärkten diese Formation.

Und so wurde dieser Festakt zum abwechslungsreichen Konzert, unterbrochen nur von verbalen Lobeshymnen. Marlies Müller-Reuter, Sprecherin der AG Musikschulen im Rhein-Sieg-Kreis, hob die Bedeutung der Musikschulen hervor: "Sie sind vom kulturellen Sahnehäubchen zum Bildungspartner geworden. Musik macht schlau und steigert die Sozialkompetenz."

Auch sie dankte Beitzel. Bewegende Worte fanden Schülerin Sophia Maaß und Georg Kaiser, der Vorsitzende des Fördervereins: "Lieber Rolf, ich schätze dich als Musikpädagogen. Sehr viele Menschen verdanken dir den Zugang zur Musik." Danach stand "der ganze Saal", applaudierte minutenlang. Gemeinsam sangen alle die "Ode an die Freude" - dirigiert von Beitzel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort