GA-Fotograf Volker Lannert zeigt Fotos vom alten Tonstudio

Alte Filmrollen, spannende Drehbücher und eiserne Projektoren, die jahrzehntelang vor sich hin schlummerten. GA-Fotograf Volker Lannert und der Kurator Jörn Borchert luden am Samstag zur Vernissage der Ausstellung "Filmriss" in die Brotfabrik ein.

GA-Fotograf Volker Lannert zeigt Fotos vom alten Tonstudio
Foto: Max Malsch

Beuel. (air) Alte Filmrollen, spannende Drehbücher und eiserne Projektoren, die jahrzehntelang vor sich hin schlummerten. Sie alle warteten darauf, entdeckt zu werden, um ein kleines Stück Geschichte zu erzählen.

GA-Fotograf Volker Lannert und der Kurator Jörn Borchert luden am Samstag zur Vernissage der Ausstellung "Filmriss" in die Brotfabrik ein. Zum Hintergrund: Seine Glanzzeiten hat das Tonstudio der Internationalen Film-Union (IFA) im Calmuth-Tal zwischen Remagen und Oberwinter zwar hinter sich.

Dennoch versprühte das Studio nach etlichen Jahren des Zerfalls eine gewisse Art von unsterblichem Glamour. Per Zufall stieß Borchert auf das alte Gebäude und verliebte sich gleich in seinen Fünfziger-Jahre-Charme. "Dann zog ich meinen Freund Volker aus Studientagen hinzu. So entstand die Idee zu diesem Projekt." Die allerletzten Tage des Studios hat Lannert eingefangen und auf Bild gebannt.

Info "Fimriss" läuft bis zum 3. Februar in der Brotfabrik, Kreuzstraße 16.Auf den Spuren von Romy Schneider und Co. fotografierte Lannert mehr als zwanzig Tage lang in dem alten Tonstudio - teilweise mit Atemschutzmaske. "Der starke Schimmelbefall machte es nicht anders möglich", sagte Lannert. Die Fotostrecke mit 21 Bildern ist eine künstlerische Dokumentation des Verfalls. "Das Bild mit dem Stuhl habe ich nur zwei Tage, bevor der ganze Raum eingekracht ist, geschossen."Später wurde dann das ganze Studio abgerissen. "Schon ein komisches Gefühl: Man war zwar da, hat aber irgendwie nicht alles entdecken können", sagte Lannert. Jörn Borchert war jedoch öfters im Studio und kannte fast jeden Winkel. "Sobald man die Türe öffnete war man in einer andern Welt, die Zeit schien still zu stehen", sagte der Ausstellungsberater. "Zigarettenschachteln lagen auf den Schreibtischen, alles sah fast so aus als hätte man kurz den Arbeitsplatz für ein Päuschen verlassen."

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