Techno-Festival in Dortmund Die Mutter aller Raves

Dortmund · In Dortmund steigt mit Mayday die größte Indoor-Techno-Party der Welt. 35 DJs und Live-Acts stehen an den Mischpulten, Start ist am 30. April um 19 Uhr, ins Finale geht es am nächsten Morgen gegen neun.

 Technofans tanzen beim Festival in der Westfalenhalle.

Technofans tanzen beim Festival in der Westfalenhalle.

Foto: Thomas Frey

Manchmal ist ein Problem gleichzeitig auch eine gute Lösung. Weil in den Dortmunder Westfalenhallen derzeit umgebaut wird, muss die Mayday auch ein wenig umgebaut werden. Der „Mutter aller Raves“ und damit der weltweit größten und bedeutendsten Indoor-Techno-Party werden die Veränderungen bestimmt bestens bekommen. Mehr noch: Viele Raver, Insider und langjährige Besucher hatten sich genau das gewünscht, was der Veranstalter I-Motion aus dem Ruhrgebiet jetzt zur 26. Ausgabe von Mayday umsetzt.

„Die Gesamtfläche wird sich etwas reduzieren, nicht aber der technische Aufwand für die Showproduktion“, erklärt Oliver Vordemvenne, der Mayday-Veranstaltungsleiter von I-Motion. Beeindruckende Bühnenkonstruktionen, riesige LED-Flächen sowie Licht-, Laser- und Soundtechnik der neuesten Generation sind feste Bestandteile jeder Mayday.

Dort, wo Toningenieure schon vor mehr als 20 Jahren den optimalen Sound mit Richtmikrofonen ausgependelt haben. Der Klang aus den Lautsprechertürmen war immer schon überwältigend, aber er war eben immer auch sauber und punktgenau. Anschließendes, tageslanges Ohrenpfeifen gab’s hier nie.

„Mit dem Motto ‚True Rave’ wollen wir klarmachen, wofür Mayday seit 25 Jahren steht“, sagt Vordemvenne. „Gemeinsames Feiern, friedlich, tolerant, ausgelassen. Und das die ganze Nacht.“ 35 DJs und Live-Acts stehen an den Mischpulten, Start ist am 30. April um 19 Uhr, das Ende für den nächsten Morgen um neun Uhr anberaumt. Das imposante Logo ist, wie das gesamte Mayday-Artwork seit all den Jahren, wieder ein echter Hingucker. Das berühmte Raketen-Icon ist wie in ein gewaltiges Architekturmodell eingebettet. Klare Aussage: Obwohl oft totgesagt, ist Techno nach wie vor im öffentlichen Raum fest verankert.

Zur neuen Aufteilung der Floors: Die Arena, die Halle 1, ist das „Herz von Mayday“, und das soll auch so bleiben – als Techno- und Hardcorefloor. Aufgrund der Umbauten in den Westfalenhallen entfallen allerdings das „Mixery-Casino“ mit seiner House-Musik, ebenso der „Twenty Dome“, der sich als Classic Floor etabliert hatte.

Dort spielten DJs und Live-Acts aus den Anfangsjahren der deutschen Rave-Szene. Das werden sie aber auch auf der aktuellen Mayday, kündigt Oliver Vordemvenne vom Veranstalterteam an: „Einige Classic-Acts werden nun in der Arena spielen, das wurde ohnehin schon länger gefordert.“

Zu diesen Klassikern zählt die zum Duo geschrumpfte Live-Formation Raver’s Nature. Aus der Originalbesetzung, die mit schnellen, melodischen Ravetracks in den 1990ern Erfolge feierten, ist noch Peter Luft alias Pedro Ferrari dabei. Die Musiker von Dune hatten 1995 mit „Hardcore Vibes“ ihren größten Hit und werden ebenso am Start sein wie ein DJ namens Kay Lippert, der den grau melierten Ravern zunächst noch als Hardsequencer („Power of Sound“) in bester Erinnerung ist – und später als Hardy Hard.

Stammgast ist auch das niederländische Happy-Hardcore-Duo aus Charly Lownoise und Mental Theo – die beiden werden sich mit Sicherheit wieder als die Abräumer erweisen.

DJ-Legenden, die seit Jahrzehnten Kultstatus besitzen, um deren Auftritte sich Mythen ranken, die immer noch regelmäßig in der ganzen Welt auflegen und Musik produzieren, gibt es nicht mehr viele. Aber Sven Väth, lange Jahre mit Frankfurt am Main als Homebase und inzwischen in London residierend, gehört in dieser Rubrik definitiv an die Spitze. Und auf der Mayday aufgelegt hat der „Svenni“ übrigens schon vor einem Vierteljahrhundert.

Info: Mayday, Dortmund, Westfalenhallen. So 30. April (19 bis 9 Uhr). Karten 58 Euro (VVK) in den GA-Geschäftsstellen, unter Tel. (0228) 50 20 10 und www.bonnticket.de. Abendkasse 68 Euro. www.mayday.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Aus dem Ressort