UPS investiert 144 Millionen Euro in Köln

Das US-Logistikunternehmen erweitert sein Sortierzentrum auf dem Flughafen. 200 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

 Nachtarbeit: Ein Flugzeug des Paketdienstes United Parcel Service (UPS) steht auf dem Flughafen Köln/Bonn. UPS will sein europäisches Drehkreuz ausbauen.

Nachtarbeit: Ein Flugzeug des Paketdienstes United Parcel Service (UPS) steht auf dem Flughafen Köln/Bonn. UPS will sein europäisches Drehkreuz ausbauen.

Foto: ap

Köln. Zu silbernen Jubiläen gibt es Geschenke. Mit einem derart großen Geschenk habe ihn der Logistiker UPS, der seit 25 Jahren am Flughafen Köln/Bonn operiert, aber doch überrascht, sagte Flughafen-Chef Michael Garvens. 200 Millionen Dollar (rund 144 Millionen Euro) bedeuteten für den Flughafen die größte Einzelinvestition seiner Geschichte, so Garvens.

Köln/Bonn ist das europäische Drehkreuz von UPS. Und das wird erheblich modernisiert und ausgebaut, kündigte Jim Barber, Präsident von UPS Europa, an. Zum einen wird die Kapazität der Sortieranlage um 70 Prozent erweitert. Statt 110 000 Paketen pro Stunde können Ende 2013 190 000 Sendungen abgefertigt werden. Eine erste Ausbaustufe soll schon zum Weihnachtsgeschäft fertig sein.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Grund zum Feiern"Außerdem gibt es Erweiterungen an den bestehenden Gebäuden, damit auch größere Frachtstücke abgefertigt werden können. Das weltweite Geschäft mit Fracht und Lieferketten gewinne nämlich an Bedeutung, so Barber. Deshalb müsse auch das UPS-Netzwerk wachsen. 200 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen laut Barber durch den Ausbau bei UPS. Wenn die neuen Kapazitäten ausgelastet seien, könne die Zahl weiter steigen. Dabei ist UPS schon derzeit mit 2 300 Mitarbeitern größter Arbeitgeber am Flughafen.

In Köln/Bonn fühle sich UPS ausgesprochen wohl, so Barber. Die Lage im Herze Europas, gute Verkehrsanbindungen, Wetterbedingungen für einen ganzjährigen Flugbetrieb, ein hervorragendes System an Start- und Landebahnen und qualifizierte Arbeitnehmer, nannte er als Vorzüge. Wichtig sei auch die Nachtflugerlaubnis bis 2030.

Vier Mal hat das Unternehmen seine Kapazitäten am Flughafen bereits aufgestockt, zuletzt Anfang 2006, als die Kapazität der Sortieranlage auf die derzeit 110 000 Pakete pro Stunde verdoppelt wurden. Köln/Bonn sei heute schon der Maßstab für Paketsortieranlagen weltweit, so Barber. Mit den Investitionen, den größten in Gebäude und Anlagen außerhalb der USA in der UPS-Geschichte, so Barber, bleibe das Drehkreuz in Köln/Bonn eine der höchst entwickelten Anlagen ihrer Art weltweit.

Lauter für die Anwohner soll es durch den Kapazitätsausbau nicht werden, betont Barber. Unternehmenskonzept sei es, größere Flugzeuge einzusetzen, nicht mehr. Auf Sicht von zehn Jahren wollte er aber auch nicht völlig ausschließen, dass die Zahl der Flüge steigen könnte, wenn die Wirtschaft und damit die Logistikbranche stark wachsen.

Laut Garvens trägt die vorzeitige Verlängerung der Nachtflugerlaubnis bis 2030 durch die alte Landesregierung Früchte. Zusätzliche Arbeitsplätze würden auch in der Region entstehen. 2011 will der Flughafen 750 000 Tonnen Fracht abfertigen. Im Jahre 2015 werde die Schallmauer von einer Million Tonnen durchbrochen, so Garvens. Nach eine Faustformel bedeuteten 100 000 Tonnen zusätzliche Fracht 700 zusätzliche Arbeitsplätze.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) begrüßte die UPS-Investition, betonte aber zugleich, dass die Landesregierung sich weiterhin intensiv bemühen werde, einen fairen Interessenausgleich zwischen den wirtschaftlichen Zielen des Flughafens und den Anwohnern zu erreichen.

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