Vergrößert sich das Phantasialand?

Das Phantasialand will seine Fläche um rund 30 Hektar vergrößern. Für die nächste Sitzung des dafür zuständigen Regionalrates am Freitag schlägt die Bezirksregierung nun die sogenannte West-Alternative D als bestmögliche Vergrößerungsfläche vor.

 Ein Freizeitpark mit Expansionsplänen: Das Phantasialand in Brühl.

Ein Freizeitpark mit Expansionsplänen: Das Phantasialand in Brühl.

Foto: Volker Lannert

Köln/Brühl. Nach acht Jahren sieht Gisela Walsken die "Zeit reif für eine Entscheidung. Immerhin habe ich das Verfahren, das 2003 begann, schon von meinen beiden Vorgängern übernommen", sagte die Regierungspräsidentin Mittwoch bei der Bezirksregierung in Köln und meinte damit die Planung zur Erweiterung des Phantasialandes. Wie berichtet, will der Brühler Freizeitpark seine Fläche um rund 30 Hektar verdoppeln. Dazu ist allerdings eine Regionalplanänderung notwendig.

Für die nächste Sitzung des dafür zuständigen Regionalrates am Freitag schlägt die Bezirksregierung nun die sogenannte West-Alternative D (siehe Grafik) als bestmögliche Vergrößerungsfläche vor. Dabei handelt es sich um ein rund vier Hektar großes Stück Land östlich des bisher bestehenden Parks und ein rund 24 Hektar großes Areal westlich davon. Zuvor waren insgesamt acht Planungsvarianten auf eine mögliche Ausdehnung unter anderem auf Umsetzbarkeit für das Phantasialand sowie den Schutz von Mensch, Tier und Natur überprüft worden.

"Für die West-Alternative D sprechen rechtliche und fachliche Gründe", erklärte Walsken. Außerdem betonte sie, dass es sich aufgrund der Umgebung des Phantasialandes mit Wohnbebauung, Wald, Naturschutzgebieten und Autobahn um eine sehr komplizierte Lage handele: "Es gibt keine konfliktfreie Lösung für eine Erweiterung. Daher kann es nur einen Kompromiss geben, bei dem keine der Parteien komplett zufrieden sein wird."

Die Argumentation, das Land NRW werde die für die Erweiterung nötigen Staatswaldflächen nicht verkaufen, ließ Walsken nicht gelten. Sie sei optimistisch, dass der Umweltminister - wenn nötig - "eine ökologisch sinnvolle Entscheidung" treffen werde.

Für die West-Alternative D spricht laut dem zuständigen Sachbearbeiter bei der Bezirksregierung, Marco Schlaeger, dass die Erweiterungsflächen nicht an die Wohnbebauung heranrücken, es sich in weiten Teilen um unbelastete Flächen handele, weniger Waldfläche in Anspruch genommen werde und das Areal durch seine kompakte Form weniger negative Auswirkungen auf die Natur habe als andere angedachte Möglichkeiten.

Die Erweiterung soll in zwei Stufen erfolgen, zunächst östlich des Parks und im Bereich Ententeich, erst dann - und nur wenn noch Bedarf besteht - über die L 194 hinaus. Zudem müssten vorher die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt sein. Sollte der Regionalrat Freitag einen entsprechenden Erarbeitungsbeschluss aufstellen, würde im nächsten Schritt die Öffentlichkeit am Verfahren beteiligt werden. Die eingebrachten Bedenken und Anregungen müssten dann erneut beraten werden. V

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