Traktor reißt Bahnschranke bei Lüftelberg ab

72-jährige Fahrer muss 150 Euro zahlen

Rheinbach. (stl) Sozusagen mit einem blauen Auge kam jetzt ein 72-Jähriger aus Nörvenich davon, der sich wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr vor dem Rheinbacher Amtsgericht verantworten musste.

Der Mann hatte am 19. Juli 2006 mit seinem aus einem Traktor und zwei Hängern bestehenden Gespann eine Bahnschranke auf einem landwirtschaftlich genutzten Weg bei Lüftelberg demoliert.

Der Mann hatte Glück im Unglück: Der Rheinbacher Amtsrichter Ulrich Schulte-Bunert stellte das Verfahren schließlich gegen Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 150 Euro ein. Zumal der Angeklagte seinen Fehler bereitwillig eingestand und nachfolgende Fahrer oder Fußgänger zu keiner Zeit in Gefahr gewesen waren.

Er habe am Unfalltag gegen 13 Uhr im Auftrag eines Landwirtes nach Lüftelberg fahren wollen, um dort Saatgut abzuholen, so die Erklärung des Angeklagten. Die Kottenforststraße sei recht holprig und voller Schlaglöcher gewesen, auf die er sich konzentrieren musste. "Ich habe kein rotes Signal gesehen. Das heißt aber nicht, dass da keins war", räumte der 72-Jährige ein.

Er war bereits mit der Zugmaschine und den Anhängern auf den Bahnübergang gefahren, als sich die Schranken vor und hinter ihm senkten. Dabei habe sein Gefährt dann den vorderen Teil der Anlage abgerissen. Ein Mitarbeiter der Bahn hatte den Vorfall im Stellwerk im Bahnhof Kottenforst beobachtet.

"Ich habe dem wartenden Zugführer Bescheid gesagt und dann dem Bundesgrenzschutz", sagte der 29-jährige Zeuge. Die beschädigte Anlage sei innerhalb einer Stunde repariert worden. Der Schaden belief sich seinerzeit auf rund 1 950 Euro.

Von einem Vorsatz könne im Falle des Angeklagten keine Rede sein, sagte Schulte-Bunert. Es handle sich vielmehr um Fahrlässigkeit, die zum Glück keine schlimmen Folgen gehabt habe. Er stufe sie eher als Ordnungswidrigkeit ein, fügte der Richter hinzu - mit einem gut gemeinten Rat an den 72-Jährigen, an Bahnübergängen künftig besonders aufmerksam zu sein.

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