Polizei und Feuerwehr sollen auf ein Gelände

Bezirksvorsteher hält das ehemalige Gelände des Bundesgrenzschutzes für einen idealen Standort für die Duisdorfer Feuerwache

Polizei und Feuerwehr sollen auf ein Gelände
Foto: Engels

Duisdorf. Mit einem Satz hat Bezirksvorsteher Gerhard Lorth einen kleinen Aufschrei provoziert: Das ehemalige Gelände des Bundesgrenzschutzes (BGS) mit rund 60 000 Quadratmetern sei ein idealer neuer Standort für die Duisdorfer Feuerwehrwache, sagte er bei einem Pressegespräch. Außerdem unterstützt er die Idee des Polizeipräsidenten Dierk Henning Schnitzler, auf der Freifläche zwischen Adenauer-Damm, Autobahn, Julius-Leber-Straße und "Auf dem Kirchbüchel" ein neues Polizeipräsidium zu bauen.

Wenn das jetzige Haus der Feuerwehr am Burgweiher für eine neue Bebauung an der Schamotte-Fabrik abgerissen werden müsse, könne man doch beide Einrichtungen gemeinsam auf dem BGS-Grundstück unterbringen, so Lorth. Dann sei immer noch Platz für zusätzliche Bürogebäude. Diesem Vorschlag erteilt Löschzugführer Bernd Henseler jedoch eine rigorose Absage. "Das wäre so, als ob man das Rathaus aus Duisdorf ausgliedern würde", sagte er auf Anfrage des GA.

Für die Feuerwehr sei das BGS-Gelände ein absolut uninteressanter und schlechter Standort. "Wenn wir umziehen müssen, dann nur innerhalb des Dorfkerns." Begeistert waren die Wehrmänner nie, wenn sie auf den möglichen Standortwechsel angesprochen wurden. Viele haben sich eine Wohnung in der Nähe der jetzigen Wache IV gesucht, um bei einem Einsatz möglichst schnell zu sein. "Die Anfahrt zum BGS-Gelände würde von zu Hause mindestens fünf Minuten dauern", so Henseler. Zur Wache in Duisdorf seien es nur zwei bis drei Minuten.

Die Polizei findet das BGS-Gelände dagegen reizvoll. Das neue Präsidium für 1 700 Beamte müsse für die Bürger gut erreichbar sein, sagte Schnitzler im Januar. Das zu groß gewordene Haus an der B 9 soll nach dem Umzug verkauft werden. "Was für den BGS richtig war, kann für die Polizei nicht falsch sein", sagt auch Lorth und unterstützt die Neubaupläne.

In der "Grächt" in Lengsdorf ist die umstrittene Bebauung mit großflächigem Einzelhandel derweil wohl endgültig vom Tisch. Lorth: "Wir werden beim rechtsgültigen Bebauungsplan bleiben." Im Klartext heißt das: Bürogebäude und Wohnungen. Eine Büronutzung mache schon mit Blick auf die Hardtbergbahn Sinn, die bald in der Nähe des Geländes entstehen soll. Mit einer Fußgängerbrücke über die Autobahn sei die Grächt dann schnell zu erreichen.

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