Baumsprengung in Wolsdorf 15 Meter hohe Esche an der Hubertusstraße gesprengt

SIEGBURG · Der ehemalige Steinbruch an der Hubertusstraße in Wolsdorf, in dem lange Zeit der bekannte „Wolsdorfer Brocken“ abgebaut wurde, beschäftigt weiterhin die Siegburger Stadtverwaltung: Nachdem sich am Dienstagmorgen mehrere große Felsstücke aus einem Hanggrundstück oberhalb der Hubertusstraße gelöst hatten, drohte eine etwa 15 Meter hohe Esche umzustürzen.

Ein Spezialteam des Technischen Hilfswerks (THW) aus Düsseldorf musste daraufhin anrücken, um den Baum am Nachmittag zu sprengen. Zuvor hatte das Ordnungsamt vorsichtshalber etwa 20 Häuser in der Nähe des betroffenen Hanggrundstückes evakuieren lassen.

Kornelia van Ginkel kennt das schon: Wenn die Männer mit den blauen Uniformen und den gelben Helmen, sprich Mitglieder des THW in ihrem Garten unterwegs sind, hat das mit dem Wolsdorfer Brocken zu tun. Dazu muss man wissen: Van Ginkel wohnt unmittelbar an jenem Hang an der Hubertusstraße, der bereits vor drei Jahren ins Rutschen gekommen war: Im Mai 2009 drohte ein rund 15 Tonnen schwerer Steinbrocken oberhalb ihres Hauses talwärts zu stürzen, was das THW allerdings damals mit einer aufwendigen Abstützaktion zu verhindern wusste. Später kam dann ein Spezialbagger aus der Schweiz zum Einsatz, der dank Stelzen selbst in der steilen Hanglage Halt fand. Mit einem Presslufthammer zerschredderte der Bagger das steinerne Ungetüm.

Dieses Mal war kein Schreitbagger gefragt, sondern 400 Gramm Gesteinssprengstoff und das Know-how von Guido Müller, „Sprengberechtigter“ beim THW Düsseldorf. Die Sprengberechtigen des Düsseldorfer TWH kennen sich inzwischen schon bestens aus in Siegburg. Schließlich konnten sie ihre Künste in Sachen „Baumsprengung“ bereits auf dem Michaelsberg demonstrieren. Dort bröckelt ebenfalls an vielen Ecken der poröse Wolsdorfer Brocken; und der ein oder andere Baum hatte eine gefährliche Schräglage bekommen.

Baumsprengung am Riemberg in Siegburg
14 Bilder

Baumsprengung am Riemberg in Siegburg

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Ähnlich verhielt es sich am Dienstag auch an der Hubertusstraße. Am Morgen waren einige Wolsdorfer Brocken genau unterhalb der Esche talwärts gestürzt, erklärte Ralf Beyer, Leiter des Siegburger Grünflächenamtes. Anwohner hatten die Siegburger Verwaltung darüber informiert. Die Stelle war Beyer aber ohnehin schon bei routinemäßigen Kontrollgängen im Frühjahr aufgefallen. Da sich Risse in dem überhängenden Erdreich, auf dem die Esche stand, eingestellt hatten, entschied sich Beyer zur Sprengung.

Gegen 16.30 Uhr gab es einen lauten Knallm und nach einem deutlich vernehmbaren Krachen des splitternden Holzes kippte der Stamm seitlich weg. Allerdings verfing sich die Krone in einem benachbarten Baum, so dass die Gefahrenstelle nicht beseitigt war. Doch das THW musste nicht mehr aktiv werden. Wenige Minuten später krachte die Esche ob ihres Gewichts ganz von alleine zu Boden - ohne Unheil anzurichten.

Dass die Evakuierung durchaus Sinn hatte, bewiesen einige Holzstücke, die durch die Sprengung dutzende Meter durch die Luft geschleudert waren und sogar ein Dach beschädigt hatten. Hausbewohnerin van Ginkel war froh, als alles vorbei war, sie nun ihre Ruhe und die Aktion etwas Gutes hatte: Nachdem die Esche weg ist, könnte ein wenig mehr Licht in ihren Garten fallen.

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