Die musikalische Leistung grenzt an Perfektion

Das Collegium Musicum begeistert in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist in Bad Honnef mit der Krönungsmesse - Chor und Orchester geben unter der Gesamtleitung von Ulrich Hülder eine glänzende Vorstellung

Die musikalische Leistung grenzt an Perfektion
Foto: Handt

Bad Honnef. Es grenzte an Perfektion, was das Bad Honnefer Collegium Musicum in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist dargeboten hat. Ein Chor- und Orchesterkonzert der Extra-Klasse, bestehend aus der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart und dem Dettinger Te Deum von Georg Friedrich Händel, kamen dort zur Aufführung.

Unterstützt wurden die stark besetzte Sängergemeinschaft des Kammerchors des Collegium Musicum von einem, wenn auch etwas kleiner als sonst auftretenden, aber sehr gut abgestimmten Orchester sowie hervorragenden Solisten.

Sabine Kallhammer überzeugte mit ihrem reinen Sopran, Christine Wehler beherrschte die Altstimme sicher. Thomas Heyer (Tenor) und Jan Pawl Nowacki (Bass) rundeten das professionelle Ensemble kraftvoll und gekonnt ab. Rolf Beitzel, Leiter des Orchesters des Collegium Musicum, intonierte routiniert und gefühlvoll die Orgel.

Unter der Gesamtleitung von Chorleiter Ulrich Hülder hatten sich die meist aus Bad Honnef und näherer Umgebung stammenden Laien-Musiker an die "volkstümlichste Messvertonung" Mozarts gewagt, die 1779 in Salzburg aus der Feder des Ausnahme-Komponisten geflossen war.

Man nimmt an, dass die Krönungsmesse zum Osterfest des Jahres im Dom zu Salzburg entstand. Der Kammerchor eröffnete das Werk mit feierlichen "Kyrie"-Rufen, bevor die vier Solisten das "Christe eleison" anstimmten.

Die Bad Honnefer Kirche war vom Klang bis in die letzte, eng besetzte Reihe erfüllt, als Chor und Solisten gemeinsam das "Gloria" sangen. Mit ihrem beeindruckenden Sopran bestritt Kahlhammer das "Agnus Dei", bevor das Musikerlebnis festlich mit dem "Dona nobis pacem" schloss.

Die Vorlage zu den Kompositionen des "Te Deum" gehen auf eine Hymne des heiligen Ambrosius, er lebte von 333 bis 397, zurück. Händel komponierte dieses groß angelegte "Te Deum", in dessen Genuss die zahlreichen Besucher des Konzerts kamen, zur Feier des Sieges Georgs II. in der Schlacht von Dettingen im Juni 1743. Eine eindrucksvolle Fanfare eröffnet das Werk, das mit fünfstimmigem Chor, Soli, Streichern, Oboen, Fagott, Trompeten, Pauken und Orgel reich besetzt ist. Der enthusiastische Jubel des Kammerchores wechselte ab mit gefühlvollen Passagen der Solisten.

Kenner setzen das Werk in eine Reihe mit den anderen großen Chorwerken Händels, erinnern doch sogar einige Abschnitte an dessen bekanntestes Oratorium, den "Messias".

Wie Wilhelm Nellessen, langjähriger Dirigent des Collegium Musicum, erwähnt, hat der "Ambrosianische Lobgesang" aus dem "Te Deum" in der deutschen Übersetzung von Ignaz Franz in den Gesangbüchern sowohl der katholischen, als auch der evangelischen Kirche Eingang gefunden: "Großer Gott, wir loben dich!" lautet eines der Kirchenlieder, das sich die beiden Konfessionen seit Jahrhunderten miteinander teilen.

Der lang anhaltende Applaus und die sehr zufriedenen Gesichter der Zuhörer entlohnten die Musiker nach gut einer Stunde für die unzähligen Übungsstunden an ihren Instrumenten und an ihren Stimmen.

Wer Interesse hat mitzusingen, kann sich gerne mit dem Leiter des Kammerchores unter der Rufnummer (0 22 24) 7 87 85 in Verbindung setzen.

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