Fit in den Frühling Kantinencheck mit der Barmer

BONN · Fit in den Frühling mit dem GA: Barmer-Experte checkt die Kantine der OGS Stiftsschule. 11.30 Uhr in der Kantine der OGS Stiftsschule. Die Stunde der Wahrheit ist gekommen. In einem engen Nebenraum der Mensa hebt die Küchenmitarbeiterin Kerstin Freise die Deckel der Warmhaltebehälter hoch.

 Stefan Lippok (Barmer) und seine Mitarbeiterin Natalie Terskov (rechts) begutachten mit Monika Klawikowski (Zweite von links) und Ernährungsberaterin Dagmar Hengge das Essen.

Stefan Lippok (Barmer) und seine Mitarbeiterin Natalie Terskov (rechts) begutachten mit Monika Klawikowski (Zweite von links) und Ernährungsberaterin Dagmar Hengge das Essen.

Foto: Barbara Frommann

Die Ernährungsberaterin Dagmar Hengge sieht ihr dabei über die Schulter. Sie sagt nicht viel. Aber ihr Blick und ihre Bemerkungen sprechen Bände. "Die Würstchen sind ja recht unregelmäßig gebräunt", sagt Hengge. Nürnberger Rostbratwürstchen mit Rahmsauerkraut und Kartoffelpüree stehen heute auf der Speisekarte. "Hm", sagt Hengge. Und: "Ist das Püree sehr rahmig?"

Aber es kommt noch besser. Weil es keine Soße gibt, wird Ketchup auf den Tisch gestellt. Hengge nimmt die rote Plastikflasche in linke Hand, zieht mit dem rechten Zeigefinger einen Strich auf dem Etikett, wendet sich an Freise und Schulleiterin Monika Klawikowski und sagt: "In Zuckerwürfeln wäre das bis hierhin voll." Des einen Freud, des anderen Leid. "Heute gibt es Ketchup", sagt Freise den Kindern an den Tischen. Und erntet ein lautes "Jaaa!".

Um 12 Uhr hat Hengge genug gesehen, mit Klawikowski setzt sie sich an einen Tisch, um die Menüliste zu besprechen. Die Schulleiterin setzt das wissend-verlegene Schmunzeln eines Kindes auf, das man beim Naschen in der Fastenzeit erwischt hat.

Dass das heutige Menü aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht der Weisheit letzter Schluss ist, das ist der Lehrerin durchaus bewusst. Für den Kantinencheck der Barmer hatte sie sich beworben, weil sie Bestätigung und Rückendeckung haben wollte. "Wir wollten wissen, wo man was verbessern kann.

Um dann, mit der Expertenmeinung im Rücken, mehr Druck auf die Lieferbetriebe ausüben zu können", sagt Klawikowski. In elf Jahren sei die Schule von vier Caterern beliefert worden. "Das war alles nicht das Gelbe vom Ei", so Klawikowski.

Hengge geht mit ihr das Menü durch, stellt viele Fragen, erläutert, worauf man achten muss und gibt viele Tipps: Fisch möglichst einmal pro Woche, so naturbelassen wie möglich, Dressing lieber mit Joghurt als mit Sahne, idealerweise mit Rapsöl angemacht, besser Naturreis oder Parboiled Reis nehmen - der enthält mehr Ballaststoffe und Mineralien.

Klawikowski kündigt an, die Menüs künftig genauer unter die Lupe zu nehmen. "Der Check macht mir deutlich, dass ich dranbleiben und nachfragen muss."

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