Feuerwehr trainiert

Freiwillige Wehrleute aus Duisdorf und Lengsdorf üben - Mit Nebelmaschine wird Gebäude präpariert

Feuerwehr trainiert
Foto: Volker Lannert

Lengsdorf. Dichter Rauch quillt aus dem Fenster im ersten Stock an der Villemombler Straße. Plötzlich ertönen Hilferufe. "Hilfe, wir kommen hier nicht mehr raus." Zwei Personen beugen sich aus den Fenstern.

Die Brandmeldeanlage löst den Alarm aus, und keine zwei Minuten später ist die Freiwillige Feuerwehr aus Lengsdorf vor Ort. 15 Feuerwehrleute springen aus dem Einsatzwagen. Sie sondieren die Lage, rollen Schläuche aus, bestücken sich mit Helmen, holen eine Steckleiter und beginnen, Menschen aus dem ersten Stock zu bergen. Weitere Personen werden im dritten Obergeschoss und im Keller geortet.

Es vergehen keine weiteren drei Minuten, da kommt der nächste Löschzug, mit 15 Wehrleuten aus Duisdorf. Der Leiterwagen parkt in Position und fährt die Leiter ins dritte Obergeschoss mit Besatzung schneller hoch, als man hinsehen kann. Ein Betroffener strahlt, als es im Korb zurück nach unten geht. Es ist Alexander Schöneseiffen, Statist bei dieser Übung und Feuerwehrnachwuchs.

"Das war unsere Jahresabschlussübung", erläutert Brandinspektor Sascha Klaas. "Diese ist wichtig, weil das Erlernte der vergangenen elf Monate abgefragt wird." Der Lengsdorfer hat den kompletten Einsatz geplant, und dabei muss an vieles gedacht werden. Eine Funkeinsatzleitstelle musste eingerichtet werden, die Polizei wurde informiert. Das Gebäude, in diesem Fall das des Landschaftsverbandes, musste mit der Nebelmaschine präpariert werden. Und die Kollegen durften von nichts wissen.

"Wir hatten keine Ahnung, was uns erwartet" sagt Martin Keusen tief Luft holend, weil er gerade die Atemschutzmaske abgenommen hat. Denn als Statisten dienten unter anderem auch drei Dummies, Puppen mit einem Gewicht von 75 bis 90 Kilogramm. Und das bei einer Ausrüstung, die mit Zusatzausrüstung mindestens 20 Kilogramm wiegt. Das Zusatzequipement, wie Tasche mit Axt, tragbarer Rettungsplane und Ersatzatemluftbehälter, nicht dazugerechnet.

Denn diesmal wurde auch der Ernstfall mit betroffenen Kollegen, die beim Einsatz im Gebäude verloren gehen, geübt. Es ist nicht die erste Übung, die die beiden Löschzüge gemeinsam gemacht haben. "Da wir die Einsätze zusammen fahren, üben wir heute das dritte Mal gemeinsam. Auch, damit unsere Mannschaften sich gegenseitig besser kennenlernen", sagt Oberbrandmeister Michael Prinz aus Duisdorf.

Das scheint gelungen, nach bestandener Übung gibt es ein Dankeschön an alle Beteiligten mit kurzer Manöverkritik des Einsatzleiters Klaas.

Auf dem anschließenden Gruppenfoto stehen die 27 Männer und drei Frauen, die sich sonst nur durch ihre Nummer auf dem Helm der Löscheinheit zuordnen lassen, aber ganz bunt durcheinander. Alle mit einem zufriedenen Gesicht.

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