Suche nach neuem Straßenstrich in Bonn dauert Monate

Ab 1. September gilt eine Sperrzeit von 6 morgens bis 20 Uhr abends

Bonn. Der Straßenstrich soll verlegt werden, jetzt muss die Verwaltung wieder auf die Suche gehen. Einen Tag nach der Entscheidung des Regierungspräsidenten (RP) und der Stadt, über kurz oder lang die Straßenprostitution Am Propsthof und in der Gerhard-Domagk-Straße zu verbieten, war man im Stadthaus am Freitag damit beschäftigt, der Politik für kommende Woche eine entsprechende Mitteilungsvorlage zu schreiben: Was nämlich ab September neu sein wird und wie es weitergeht.

Dem GA wollte die Stadt am Freitag nur so viel sagen: "Ab 1. September ist die Straßenprostitution nur noch von 20 bis 6 Uhr erlaubt", so Elke Palm vom Presseamt. Und zwar Am Propsthof von der Straße Auf dem Hügel bis zum Kreisel an der Siemensstraße und in der Domagk-Straße vom Propsthof bis zur Autobahnbrücke.

Laut Palm dauert die Suche nach einem neuen Standort Monate. Wie die Lösung aussehen wird, entscheidet die Politik. Am kommenden Donnerstag ist der Sozialausschuss das erste Gremium, das sich mit der neuen Situation befasst. "Dass die Oberbürgermeisterin jetzt reagiert hat", verbuchte CDU-Sozialpolitikerin Ingeborg Cziudaj als Erfolg der protestierenden Anlieger und ihrer eigenen Fraktion.

Diese hatte Anfang Juni per Antrag gefordert: "Die Verwaltung wird aufgefordert, für die Straßenprostitution einen neuen Ort zu suchen." Wie die Lösung genau aussehen soll, darüber sagt die CDU nichts. Nur: "Die OB ist nach wie vor gefordert, dem Sozialausschuss einen geeigneten Standort vorzuschlagen."

Wie berichtet sind Grüne, FDP, Ausschussvorsitzende Barbara Ingenkamp, (früher SPD), und Bürger Bund Bonn (BBB) für das Kölner Modell der notrufgesicherten Verrichtungsboxen.

Der BBB schlug am Freitag als Standort die Immenburgstraße vor dem Eros-Center vor - inklusive einer stationären Sozialbetreuung der Prostituierten, was auch den Grünen ein wichtiges Anliegen ist, wie Sprecherin Doro Paß-Weingartz sagte. Achim Kansy, FDP: "Der neue Standort soll ein Minimum an Beeinträchtigungen für die Bürger mit einem Maximum an Sicherheit für die dort tätigen Frauen verbinden."

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