Opfergruppe hofft auf "konstruktive Zusammenarbeit" mit neuem Ako-Rektor

Der "Eckige Tisch" erwartet den kommenden Ako-Rektor Pater Johannes Siebner mit Spannung

Bad Godesberg. Auf eine "konstruktive Zusammenarbeit" mit dem kommenden neuen Rektor des Aloisiuskollegs (Ako) "bei der Aufarbeitung dessen, was hoffentlich Vergangenheit ist", freut sich der "Eckige Tisch", die bundesweite Gruppe von Missbrauchsopfern an Jesuitenkollegs.

Wie berichtet, wird Pater Johannes Siebner am 17. Juli vom Rektorenposten am Jesuitenkolleg St. Blasien auf den am Ako wechseln. "Wir wünschen Pater Siebner einen guten neuen Start", so Jürgen Repschläger als Sprecher des "Eckigen Tischs". Man begrüße es sehr, dass jemand ans Ako komme, "der nicht Teil des Umfelds war, das über 40 Jahre stark von einem der Haupttäter geprägt, selektiert und ausgebildet war", erklärt Repschläger.

Man bedauert aber gleichzeitig, dass im Rahmen der Personal-Rochade des Ordens nicht Ex-Schüler Pater Klaus Mertes nach Bad Godesberg zurückkehre. Mertes wäre mit seiner Popularität und seinem Aufklärungseifer sowohl für die Versöhnung der Opfer mit der Schule als auch für die anstehende Offenlegung aller Details nützlich gewesen, schreibt der "Eckige Tisch".

Der kommende Ako-Rektor Pater Siebner sei der Opfergruppe von den bisherigen bundesweiten Verhandlungen mit dem Orden her kein Unbekannter: "In Gesprächen mit Betroffenen-Vertretern ist Siebner den Missbrauchsopfern bisher leider weder durch besondere Sensibilität noch durch konstruktive Vorschläge aufgefallen. Doch wir lassen uns gerne positiv überraschen."

Wünschenswert wäre für die Opfergruppe, dass der Vorgänger im Rektorenamt, Pater Theo Schneider, endlich zu seiner Verantwortung Stellung bezöge. Wie berichtet, wurde Schneider nach seinem Rücktritt nach Mannheim versetzt.

"Begrüßenswert wäre es auch gewesen, wenn der Jesuitenorden bei der Entschädigung der Missbrauchsopfer genauso schnell gewesen wäre wie mit dem Erstellen von Leitfäden und der Neubesetzung von Posten", so Repschläger. ham

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