"Es ist an der Zeit, die Menschen mitzunehmen und zu informieren. Leider geschieht dies immer noch nicht." Auch nicht intern in der Gemeinde St. Marien und St. Servatius. Seit Pfarrer Josey Thamarassery versetzt wurde, stünden wegen der daraus resultierenden Messstreichungen gerade ältere Gläubige etwa an Samstagabenden vor verschlossenen Türen.

"Die Stimmung kocht wieder einmal hoch", schreibt Nietgen an Koch. Auch erwarteten die gut 800 Menschen, die, wie berichtet, ein Protestschreiben auch an den Berliner Nuntius schrieben, eine Reaktion aus Köln. "Sie stoßen die Mitglieder dieser Gemeinde vor den Kopf, wenn Sie sie nicht ernst nehmen, nicht auf ihre Bedürfnisse, Sorgen und Ängste eingehen", erklärt die Katholikengruppe.

Eine "ständige Wiederholung alter Phrasen" produziere nur Kopfschütteln. "Haben Sie den Mut das Thema neu anzugehen, zu agieren und die Menschen nach ihrer Meinung zu fragen", bittet Nietgen den Weihbischof. Ebenfalls noch keine Reaktion erhielt die Gruppe auf ihre Forderung, dass der Pfarrgemeinderat St. Marien und St. Servatius nach dem Rücktritt der Mitgliedermehrheit neu gewählt werden müsse.

Das jetzige vom Pfarrverweser mit Geistlichen aufgefüllte Gremium sei auf jeden Fall nur eine Interimslösung für den Übergang, bestätigt auf Nachfrage des General-Anzeigers Michael Kasiske, Pressesprecher des Kölner Erzbistums. Die Lösung des Problems sei noch beim Kardinal in Bearbeitung.