Familiendezernentin will persönlichen Referenten einstellen - trotz Finanzkrise

Die Stadt muss sparen - auch beim eigenen Personal. 50 Stellen sollen nach einer Vorgabe der schwarz-grünen Ratsmehrheit nach und nach gestrichen werden. Da passt es nach Meinung von CDU und Grünen nicht in die Landschaft, dass Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit einen persönlichen Referenten einstellen will.

 Soziale Stadt: Angelika Maria Wahrheit und Werner Wingenfeld bei der Eröffnung des Informationsbüros in Tannenbusch.

Soziale Stadt: Angelika Maria Wahrheit und Werner Wingenfeld bei der Eröffnung des Informationsbüros in Tannenbusch.

Foto: Roland Kohls

Bonn. Die Stadt muss sparen - auch beim eigenen Personal. 50 Stellen sollen nach einer Vorgabe der schwarz-grünen Ratsmehrheit nach und nach gestrichen werden. Da passt es nach Meinung von CDU-Ratsherrn Georg Fenninger und seinem Koalitionskollegen Tom Schmidt (Grüne) nicht in die Landschaft, dass Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit einen persönlichen Referenten einstellen will.

Die Stelle ist laut Vize-Stadtsprecherin Monika Hörig im Stellenplan vorhanden. Es handelt sich um eine seit anderthalb Jahren vakante, mit etwas mehr als 3 000 Euro dotierte E 13 Stelle, die jetzt mit einem externen Bewerber besetzt werden soll.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Wie eine Klatsche"Das sieht auch die Gesamtpersonalratsvorsitzende Monika Benze kritisch: "Ich weiß nicht, ob diese Besetzung von außen zwingend notwendig war", sagte sie. Man hätte angesichts der Haushaltslage auch überlegen können, die Aufgaben intern zu vergeben.

Benze erinnerte daran, dass unter anderem auch die Feuerwehr personelle Verstärkung dringend brauchen könnte. Dort hätten sich inzwischen Überstunden in fünfstelliger Zahl angehäuft.

"Wir haben großen Erklärungsbedarf", macht Fenninger aus seinem Unmut über Wahrheits neuen Mitarbeiter keinen Hehl. Zumal die Dezernentin bereits einen Büroleiter habe, der ihr unmittelbar zuarbeite. Ihre Vorgängerin Ulrike Kretzschmar habe damals lediglich eine Referentin gehabt.

Außer Wahrheit und Stadtbaurat Werner Wingenfeld sei kein anderes Mitglied des Verwaltungsvorstands so gut mit Mitarbeitern ausgestattet, die ausschließlich dem Dezernat zuarbeiteten. Im Planungsdezernat seien der Stabstelle Dezernatskoordination gleich sechs Personen zugeordnet. Stellen, die zu Zeiten von Wingenfelds Vorgänger Sigurd Trommer besetzt worden waren und "an die wir jetzt rangehen", sagte Fenninger.

Das Grundproblem sei, dass der Rat aufgrund einer Änderung der Gemeindeordnung an den meisten Personalentscheidungen in der Verwaltung nicht mehr beteiligt werde. Eine Änderung, die übrigens noch von der alten Landesregierung, also mit der CDU, vorgenommen worden war.

Verständnis haben CDU und Grüne dagegen für die Suche von OB Jürgen Nimptsch nach einem persönlichen Referenten. Das sei angemessen, so Fenninger, zumal seit langem die Büroleiterstelle beim Oberbürgermeister vakant ist. Grund: Der einstige Stelleninhaber Hans-Jakob Heuser hat die Leitung des Kulturamtes übernommen.

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