"Extreme nehmen zu"

SPD-Bundestagsabgeordneter Kelber informiert in Beuel über Hochwasserschutz und Klimawandel

Beuel. (koe) Im Sommer wird häufiger Niedrigwasser die Schifffahrt behindern, im Winter werden heftige Niederschläge den Pegel ansteigen lassen. Das sind laut Ulrich Kelber Folgen des Klimawandels, die am Rhein zu spüren sein werden.

"Die Extreme werden zunehmen", sagte der Bonner SPD-Bundestagsabgeordnete am Dienstagabend bei einer Informationsveranstaltung im Beueler Rathaus. Matthias Franke vom Tiefbauamt der Stadt stellte die Pläne für die Sanierung des nördlichen Beueler Deiches und den Ausbau des Hochwasserschutzes vor.

Versuche, dem Rhein mit Blick auf den Klimawandel mehr Platz zu geben, sind bisher nicht erfolgreich. Die Internationale Konferenz zum Schutz des Rheines habe gezeigt, dass es schwierig sei, neue Rückhalteräume zu schaffen, sagte Franke. "Wir müssen die Bevölkerung sensibel dafür machen, dass sie in einem gefährdeten Bereich wohnt und das Bauen darauf ausrichten."

Wilhelm Hesse, ehemaliger Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks (THW) in Beuel, schilderte anschaulich, wie die freiwilligen Helfer Menschen mit Booten und wackeligen Leitern aus ihren Wohnungen holen müssen, weil die Treppenhäuser voller Wasser sind und es keinen Ausstieg gibt.

Die Anspruchshaltung der vom Hochwasser Betroffenen sei oft sehr groß, die Kräfte der Ehrenamtlichen von THW und Feuerwehr aber begrenzt. Hesse hält nicht nur eine Verbesserung des Hochwasserschutzes für sinnvoll. Auch Gebäude müssten so geplant werden, dass nicht das Wohnzimmer eines Mieters zum Notausstieg wird.

Dass ein extremes Hochwasser von Rhein und Sieg keinesfalls nur die unmittelbaren Anlieger betreffen würde, sondern weite Teile des Beueler Hinterlandes bis nach Geislar, verdeutlichte eine Karte.

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