Sanierung der fünften Gesamtschule ist nötig

Zu den Berichten über Bonns derzeit teuersten Schulbau, die Sanierung der fünften Gesamtschule in Kessenich.

 Die jetzt bekanntgewordenen Kosten für den Neu- und Umbau der Theodor-Litt-Schule in Höhe von 33 Millionen Euro halten CDU und Grüne für zu hoch.

Die jetzt bekanntgewordenen Kosten für den Neu- und Umbau der Theodor-Litt-Schule in Höhe von 33 Millionen Euro halten CDU und Grüne für zu hoch.

Foto: Horst Müller

Ich halte die Sanierung der Schule für notwendig und überfällig. Die Kessenicher Bürger wurden leider in keiner Weise in die Planung und Diskussion einbezogen.

In den Parteien wird offenbar ausschließlich über die Kosten der Gebäude diskutiert. Dabei scheint Niemanden zu interessieren, dass bei dem Bauvorhaben der beliebte "rote Platz", der bisher für den Schulsport und darüber hinaus von vielen Kessenicher Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit für Spiel und Sport genutzt wird, offensichtlich ersatzlos wegfällt.

Man könnte meinen, die Diskussionen um Bewegungsmangel von Kindern oder Übergewicht im Kindes- und Jugendalter hat es in den letzten Jahren nie gegeben.

Wie kann es sein, dass im Jahr 2015 eine 6-zügige Gesamtschule - die vermutlich den Anspruch der Gesundheitsförderung hat - ohne ein geeignetes Außensportgelände geplant wird? Bekommt Bonn hier für 33 Millionen Euro Masse statt Klasse? Oder gibt es weitere Pläne, von denen wir noch nichts wissen?

Hans J. Beins, Bonn

Besser hätte man die Gebäudesituation und das derzeitige Provisorium von Bonns fünfter Gesamtschule nicht ins Licht setzen können und die Dringlichkeit des Neubaus nicht untermauern können. Trotz der derzeit sehr schlechten Rahmenbedingungen muss Lehrern, Eltern und Schülern ein großes Kompliment gemacht werden.

Hier entwickelt sich eine Schulgemeinschaft die durch großes Engagement, ein innovatives pädagogisches Konzept und ein klares Leitbild eine Stadtteilschule aufbaut, die auch noch eine große Verantwortung zum Thema Inklusion übernimmt, wodurch natürlich zusätzliche Kosten entstehen.

Auf der Schulausschusssitzung vom 9. April wurde nach den Ausführungen einer Vertreterin der Verwaltung klar, dass in dem von Grünen und CDU geforderten Kostenvergleich mit einem Hallenbau in Mettmann Äpfel mit Birnen verglichen werden. Der Bau wurde 2008 erstellt und es wurden Nettokosten zugrunde gelegt. Das heißt, es müssen ein Preissteigerungsindex und die Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden. Des Weiteren wird die Turnhalle an "Bonns Fünfte" als Aula genutzt und benötigt daher natürlich eine Lüftungsanlage.

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren baut Bonn nicht teurer als die Stadt Mettmann. Auch besondere statische Anforderungen, durch Lage der Schule in einem alten Rheinseitenarm spielen eine Rolle. Diese und andere Kostenfaktoren waren bekannt bei der politischen Entscheidung für "Bonns Fünfte". Durch die Abkoppelung der Turnhalle von der ersten Bauphase, wie im Änderungsantrag in letzter Minute im Schulausschuss von der Ratsmehrheit beschlossen, darf die geplante Fertigstellung des gesamten Komplexes bis 2019 nicht gefährdet werden.

Klaus Lütkehaus, Bonn

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