Mit einem solchen Angebot vergrault die Bahn ihre Kunden

Zum Kundenservice der Deutschen Bahn nach Pfingsten

Das Leben in vollen Zügen genießen. Diesen Ausspruch hat die DB in der Ferienzeit nach Pfingsten wieder bestens für ihre Kunden pervertiert.

Ich war nach Pfingsten bis Fronleichnam mit meinem Fahrrad im Dreiländereck Luxemburg, Frankreich, Deutschland unterwegs. Hinfahrt von Bornheim-Sechtem bis zur französisch/luxemburgischen Grenze an der Mosel über Trier: Verspätung aller deutschen Züge, keine Anschlüsse, zu wenig Platz für Räder in den Zügen. Fahrt mit der luxemburgischen Bahn ab Trier: saubere Züge mit ausreichend vorhandenen Fahrradständern. Fahrt mit der französischen Bahn: pünktliche Züge, kostenloser Fahrradtransport bei genügend Stellflächen im Zug.

Kontrastprogramm auf der Rückfahrt mit der DB auf dem Teilstück Remagen bis Sechtem am Fronleichnamstag - bei all den Ausflüglern auf der Rheinschiene - mit nur einem Wagen statt ansonsten zwei: hoffnungslose Überfüllung, Türen bei den Menschenmassen kaum zu schließen, strafende Blicke der Reisenden Richtung Radfahrer, die es wagten, auch den Zug zu nutzen.

Hier schloss sich für mich mein Bahnerlebnis. Meine Radtour mit der DB endete wie sie begonnen hatte - im schweißtreibenden Chaos. Manchmal denke ich, dass die DB die Länge des vergangenen Streiks mit Gelassenheit gewährt hat, weil dann alle Unregelmäßigkeiten auf Herrn Weselsky abgeladen werden konnten.

Die DB zeigt mir wieder einmal ihr Bestreben, ihre Kunden zu vergraulen - im Wissen um mangelnde Alternativen. Wir genießen dann erst die Zeit in vollen Zügen, wenn wir die Bahnstrecken hinter uns gelassen haben.

Wolfgang Loggen, Bornheim

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