Lob und Kritik für die Deutsche Telekom

Nach drei Leserbriefen über negative Erfahrungen mit Netzanbietern schildern fünf Leser ihre Eindrücke vom Umgang der Telekom mit ihnen als Kunden

 Die Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn: Kunden haben positive und negative Erfahrungen mit dem Telekommunikationsunternehmen gemacht.

Die Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn: Kunden haben positive und negative Erfahrungen mit dem Telekommunikationsunternehmen gemacht.

Foto: dpa

Zunächst vorweg: Ich arbeite weder für die Telekom, noch in derem Auftrag. Ich bin lediglich seit mehr als 20 Jahren Kunde. Den vielen negativen Erfahrungen kann ich mich allerdings nicht anschließen. Ich bin von dem Service - bislang - rundum zufrieden.

Einige Beispiele: Als ich im Frühjahr umgezogen bin, wurde der Termin mit dem Servicetechniker eingehalten. Es gab ein technisches Problem vor Ort bei der Einrichtung, das der Techniker, ein älterer Herr, mit viel Gelassenheit und Kompetenz innerhalb von wenigen Minuten lösen konnte. Mein WLAN-Anschluss funktionierte sofort. Der Herr brauchte keine halbe Stunde.

Vor einigen Wochen konnte ich meine Zugangsdaten für meinen T-Online-Anschluss nicht mehr finden. Ich rief bei der Hotline an, per E-Mail und mit Hilfe eines freundlichen Mitarbeiters war auch dieses Problem in weniger als einer Stunde unbürokratisch und unkompliziert gelöst. Ich hatte damit gerechnet, ein bis zwei Tage nicht in meinen Mail-Account zu kommen.

Als ich Probleme mit meinem Speedport hatte, rief ich erneut bei der Hotline an, kam prompt dran, auch hier konnte die Mitarbeiterin das Problem kompetent und freundlich innerhalb weniger Minuten lösen.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich bislang nie den Anbieter gewechselt habe. Ich sah auch nie die Notwendigkeit. Viele in meinem Bekanntenkreis, die manchmal mehrfach die Anbieter wechseln, je nach günstigstem Angebot, sind am Jammern. Schlechter Service, schlechte Leitungsqualität, lange Wartezeiten auf Anschlüsse.

Frank Engel-Strebel, Bornheim

Zwar verlief der Kontakt zur Telekom oft nicht ganz reibungslos, aber jetzt ist es bald unerträglich. In der letzten Woche habe ich drei Anrufe von Mitarbeitern der Telekom verdauen müssen. Ich sei, so diese Anrufer, schon lange Kunde der Telekom, aber jetzt müsse mein analoger Telefonanschluss abgeschaltet und durch einen digitalen ersetzt werden. Begründung: Die Telekom könnte dadurch Kosten sparen. Wenn ich dem nicht zustimme, würde mein Telefonanschluss zum Jahresende stillgelegt werden, und ich könnte dann nicht mehr telefonieren.

Die beiden ersten Anrufer waren sachlich und verstanden, dass ich mich erst noch erkundigen müsste, denn ich hatte davon noch nichts in den Medien gehört/gelesen. Aber der dritte Anrufer war dergestalt unverschämt, dass ich gar nichts mehr sagen konnte.

Mein Einwand, dass mein Telefon bisher nie Probleme gemacht habe, beantwortete er mit der Feststellung, dass das bald aber so wäre und verglich es mit seinem Mercedes, der auch andauernd kaputt wäre. Ich weiß wirklich nicht, was dieser Anrufer wollte. Informieren jedenfalls nicht, denn sein Verhalten war weit unter der Gürtellinie. Hat die Telekom noch mehr von solchen Mitarbeitern?

Christine Beyer, Bonn

Durch das Outsourcen vieler Bereiche weiß bei der Telekom die rechte Hand nicht, was die linke tut. Das Allerletzte erlebte ich beim Umzug von Sankt Augustin nach Hennef. Wir wurden überredet, unseren Entertain-Anschluss auf Entertain Sat umzustellen und erhielten prompt einen neuen Receiver. Wir hätten nun nicht mehr unbegrenzt surfen können, was mich ärgerte.

Zwei andere Mitarbeiter sagten, dass wir durchaus mit unserem Entertain Comfort Anschluss umziehen könnten. Sofort schickte ich den Sat-Receiver zurück. Durch die Änderung sollte sich der Umzug drei Wochen verzögern. Ich blieb einfach im Telekom-Laden stehen und wurde laut, so dass der Anschluss nur mit zehn Tagen Verspätung kam.

Wir hatten anfangs Pixel-Fernsehen sowie Standbilder, und das Telefon krachte. Natürlich ergab die Ferndiagnose, dass der Anschluss in Ordnung war. Unser Elektriker konnte durch Phasenumschaltung das Standbild beheben. Aber manchmal pixelte es noch. Ich probierte eine andere WLAN-Schaltung im Router aus - damit krachte das Telefon nicht mehr. Als uns dann weiterhin der abgeschaltete Anschluss aus Sankt Augustin berechnet wurde, schaffte man es nach fünf Monaten - nach der x-ten massiven Beschwerde -, den alten Anschluss zu stornieren, um dann die Gutschrift zu verrechnen.

Die ergebnislosen Telefongespräche hatte ich längst aufgegeben. Dann schickte man uns ein modernes Kabel, womit wir angeblich keinen Splitter mehr brauchten. Ich schloss es an. Ergebnis: Das Telefon krachte wieder, und ich musste das WLAN wieder umstellen.

Das wurde nun aber weder auf unseren Handys, noch auf dem Laptop, noch auf dem Drucker erkannt - eine "never ending story". Ich verwende wieder den Splitter. Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner. Die Moral von der Geschicht': Ändere Deinen Anschluss nicht. Hoffentlich ziehen wir nie mehr um.

Sigrid Schiefen, Hennef

Ich schreibe Ihnen hier, dass ich in 43 Jahren als Kunde der Deutschen Bundespost, Kabel Deutschland, später der Telekom niemals ein Problem beim Ummelden, Neuanmelden, Vertragsänderungen hatte. Dies muss auch mal gesagt werden. Die Um- und Anmeldung nach einem Umzug nach Sankt Augustin klappte ebenso reibungslos wie ein Umzug innerhalb der gleichen Stadt. Ein DSL-Anschluss war termintreu eingerichtet und installiert.

In diesem Frühjahr war VDSL an der Reihe, nachdem die Telekom hier vor Ort die technischen Möglichkeiten geschaffen hatte. Sie werden es nicht glauben, auch das klappte reibungslos. Zum vereinbarten Termin erschien ein Mitarbeiter der Telekom, richtete Router, Telefon und WLAN ein, installierte die WLAN-Funkadapter, und schon konnten wir telefonieren und später auch fernsehen.

Ich bin sicher nicht der einzige, dem es so ergangen ist. Für alle anderen ist es schade. Aber glaubt jemand, dass die anderen Anbieter besser sind? Ich glaube nicht. Da lob ich mir doch meinen jetzigen und zukünftigen Anbieter Telekom.

Peter Hölzemann, Sankt Augustin

Wie recht Sie haben, Frau Anita Marabito. Ich selbst habe nach etlichen nicht bis zum Ende ertragenen kürzeren Anrufen nicht 40, sondern 56 Minuten gewartet, und auch wenn man sich etwas anderes zum Nebenher-Tun einrichtet - der Zorn wird dadurch nicht weniger. Ich wurde nicht einfach abgehängt, sondern wieder an den Anfang eingeschleust. Von jetzt an werde ich mich jedenfalls verstärkt für andere Anbieter interessieren.

Lotte Ulrich, Königswinter

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