Jeder hat ein Recht auf Sicherheit

Zu Berichten und Kommentaren über die Krise im Nahen Osten

 Ein Panzer an der Grenze zum Gazastreifen.

Ein Panzer an der Grenze zum Gazastreifen.

Foto: dpa

Leider ist die Berichterstattung in den Medien über Israel häufig einseitig gegen Israel gerichtet. Erfreulich ist da schon der ausgewogenere Artikel von Frau Thiede.

Der Krieg wurde Israel aufgezwungen. Jahrelang erfolgte, von der Welt weitgehend ignoriert, ein Raketenbeschuss von Gaza ausgehend auf Israel, und die israelische Zivilbevölkerung wurde dadurch terrorisiert.

Israel hat, wie jedes andere Land, das Recht und die Pflicht seine Bevölkerung zu schützen. In dem Krieg mit der Hamas versucht Israel auf die Zivilbevölkerung in Gaza Rücksicht zu nehmen, zum Beispiel dadurch, dass Menschen vor einem Raketenbeschuss gewarnt und aufgefordert werden, ihre Häuser zu verlassen.

Von der Hamas dagegen werden sie aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben oder sogar daran gehindert diese zu verlassen. Sie missbrauchen die Menschen als Schutzschilde.

Das ist menschenverachtend. Terroristen schießen absichtlich aus dicht besiedelten Wohngebieten. Raketen wurden in einer Landwirtschaftsschule und einer Moschee gefunden, ebenso in einer Schule der UN-Organisation UNRWA.

Israel hat ein Feldlazarett an der nördlichen Grenze zu Gaza errichtet, wo auch verletzte Palästinenser behandelt werden. Da die palästinensische Sicht der Dinge in der Berichterstattung dominiert, ist es nicht verwunderlich, wenn das auch zu einer zunehmenden Judenfeindlichkeit hier im Westen beiträgt.

Dr. Peter Mohr, Bonn

Wie auch anderwärts ist in einem Kommentar vom legitimen Sicherheitsinteresse des jüdischen Staates die Rede. Jeder normale Staat hat tatsächlich ein solches legitimes Sicherheitsinteresse für sich, beziehungsweise für seine Bevölkerung.

Mehr noch: Er hat eine Verteidigungsverpflichtung, wenn seine Bürger angegriffen werden. Ein Staat aber, der seinerseits einem Nachbarstaat oder Nachbarvolk oder auch bestimmten Menschengruppen in seinem Innern über lange Zeit hin massives Unrecht zufügt und nach internationalen Maßstäben verbrecherisch handelt, hat kein Recht auf Frieden und Ungestörtheit.

Der Staat Israel und seine Bürger haben keinen Anspruch auf ungestörte friedliche Existenz, solange sich Israel unter völkerrechtlichen Gesichtspunkten im Status des Dauerverbrechens befindet. Fremdland seit Jahrzehnten zu besetzen und einer brutalen Herrschaft zu unterwerfen (Westjordanland) und eine Millionenbevölkerung unter elendsten Bedingungen einzusperren (Gazagebiet). Sich dann bei Gegenwehr auf "legitimes Sicherheitsinteresse" zu berufen, ist heuchlerisch und irreführend.

Peter Bingel, Königswinter

Täglich kommen neue Todeszahlen von der Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina. Vor allem die breite Öffentlichkeit geht inzwischen nicht mehr einfach zum normalen Tagesablauf über. Jeder Tote, egal auf welcher Seite, ist einer zu viel.

Es ist den Menschen nicht mehr zu vermitteln, dass bei militärischen Einsätzen, die dem gegnerischen Feind gelten sollten, die Zivilbevölkerung so unverhältnismäßig in Mitleidenschaft gezogen wird. Man sollte doch meinen, dass die Bomben, die im letzten Krieg auf Städte hernieder gingen, vorbei wären.

Alles aber hat einen Grund. Ließe sich die Lage, die seit Jahrzehnten angespannt ist, nicht wesentlicher entschärfen, wenn man endlich die versprochene Staatsgründung Palästinas umsetzten würde? Und auch die von der Weltgemeinschaft geforderte Einstellung der Siedlungspolitik der Israelis erfolgen würde?

Bernhard Unkelbach, Grafschaft

So schlimm die hohe Zahl der zivilen Opfer im Gaza-Streifen auch ist, so muss man sich vor Einseitigkeit hüten und darf die Zusammenhänge nicht einfach ausklammern. Das gilt besonders heute, da antisemitische Mobs in unseren Straßen randalieren.

Es gäbe überhaupt kein Gaza-Problem, wenn der israelische Abzug vor neun Jahren nicht von der Hamas dazu genutzt worden wäre, Gaza als Raketenabschussrampe zu missbrauchen. Israel bräuchte keine große Militäraktion gegen die Hamas, wenn diese nicht die Angriffe auf Israel dramatisch gesteigert hätte - und zwar zeitgleich mit der Entführung der drei israelischen Schüler. Erst danach reagierte Israel.

Wenn die Hamas, die in den letzten Jahren über 10 000 Raketen angesammelt hat, also ganz offensichtlich einen großen Angriff vorbereitet hatte, den Zement für Schutzräume für die eigene Bevölkerung statt für ihre Angriffs-Tunnel verwendet hätte, dann bräuchte sie jetzt über die Zahl der Opfer nicht zu klagen. Oder rechnete sie etwa damit, dass Israel den dauernden Raketen-Beschuss einfach hinnehmen würde, wie es einige hiesige Israel-Kritiker anscheinend von Israel erwarten?

Ernst Eichengrün, Königswinter

Was ist das für eine Welt in der wir leben? Was Israel mit dem Krieg gegen die Palästinenser betreibt, ist Völkermord. Mehr als 60 Jahre lang überfällt Israel alle paar Jahre den Nachbarn Palästina.

So kann sich niemals eine gute Nachbarschaft bilden. Israel macht in den Palästinensergebieten was es will, es siedelt dort wo es will, vertreibt die Palästinenser, zerstört deren Häuser. Damit sät Israel immer wieder neuen Hass, wundert sich aber dann, wenn sich die Palästinenser wehren. Wer sich gegen Israel wehrt, wird vernichtet. Die freie Welt schaut diesem Treiben Israels zu und schweigt.

Rudolf Assenmacher, Alfter

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