Hausärzte unterbezahlt

Zum Artikel "Hausarzt gesucht", erschienen am 29. Juli

Der Analyse zur derzeitigen Situation der hausärztlichen Versorgung in Deutschland ist uneingeschränkt zuzustimmen. Ebenso ist unzweifelhaft, dass die Hausärzte mit ihren kassenärztlichen Einkünften an vorletzter Stelle aller Arztgruppen rangieren, darunter liegen nur noch die Kinderärzte.

Leider greift Herr Weigelt, der Vorsitzende des Hausarztverbandes, diesen doch skandalösen Tatbestand nicht auf mit der Forderung, die Honorare mindestens auf das Niveau von Arztgruppen, die "ganz oben" sind, wie Laborärzte, Pathologen oder Radiologen, zu bringen.

Der hausärztliche Tätigkeit, insbesondere die Betreuung von Patienten mit mehreren chronischen Erkrankungen, ist anspruchsvoll und hochverantwortlich. Bei erster Inanspruchnahme durch den Patienten ist eine korrekte Abklärung/Diagnosestellung mitunter (über-)lebensentscheidend.

Solange sich hier nichts ändert - und die Einrichtung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen deutschen Universitäten wird das auch nicht bewirken, wenngleich dies auch zu begrüßen wäre -, wird der ärztliche Nachwuchs die hausärztliche Tätigkeit zugunsten eines besser bezahlten Facharztes mit günstigeren Arbeitszeiten weiterhin ablehnen.

Dr. med. Wilhelm Kötting, Bonn

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