Eine Agenda für die Familie

Zum Artikel "Deutschland schrumpft und altert" und zum Leitartikel "Das Land vergreist" von Jasmin Fischer, erschienen am 29. April.

Die Autorin, Frau Fischer, freut sich, dass in Köln und Bonn die Bevölkerung noch nicht so schrumpft wie in anderen Städten - dank der Zuwanderer und der vielen Migrantenkinder, die hier geboren werden. Schulen mit einem Migrantenanteil von mehr als 80 Prozent belegen dies.

So schön, wie das ist, stellt sich doch die grundlegende Frage: Warum bekommen deutsche Frauen (besonders gut gebildete) kaum noch Kinder? Früher, als wir noch nicht so verwöhnt waren, ging es doch auch. Man lebte in einer Familie mit Geschwistern, Tanten, Onkeln, Cousinen und Cousins. Man half sich gegenseitig - auch Oma und Opa wurden gepflegt.

Nun soll Zuwanderung die Lösung sein - für mich eher die Ausrede für politisches Versagen. Die Zuwanderer kommen fast alle aus ärmeren Ländern und haben meist große Familien, die sie verlassen, um bei uns ihr Glück zu versuchen. Für diese Menschen ist es oft eine echte Tortur, bis das mit der Sprache, mit dem Wohnraum und der Arbeit einigermaßen funktioniert.

Der Staat und die Gemeinden helfen dabei - gut. Nur wie viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen verkraftet unser Land? Zustände wie in einigen Städten der USA machen mir Angst. Warum hilft der Staat nicht dabei, deutschen Paaren den Sinn und Wert der Familie wieder näherzubringen und Freude an Kindern zu wecken?

Was gibt es Schöneres, als eigene Kindert heranwachsen zu sehen; mit all den Problemen, die zu meistern sind? Leben weiterzugeben ist der ureigenste Sinn des Daseins. Selbstverwirklichung und Karriere klingen hier wie purer Egoismus. Die Politik sollte eine Agenda für dieFamilie entwickeln, so könnte der "demografischen Entwicklung" Einhalt geboten werden.

Christian Wittig, Bonn

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