Disziplin und Reformen nötig
Zum Artikel "Bekenntnis zur Stabilität" vom 9. Juli
Der Artikel zeigt deutlich das Dilemma der Euro-Länder. Gerieten Staaten vor Einführung des Euro in wirtschaftliche beziehungsweise finanzielle Schieflage, konnten sie durch nationale Maßnahmen wie Vermehrung der Geldmenge oder Abwertung gegensteuern.
Bei einer Abwertung werden ausländische Produkte im eigenen Land teurer (Konsumbremse) und der eigene Export wird durch niedrigere Preise im Ausland angeregt. (Handelsbilanzdefizite können so reduziert werden.)
Innerhalb des Euro-Raums (einheitliche Währung) sind diese Maßnahmen jedoch nicht mehr anwendbar. Schieflagen können nur durch Haushaltsdisziplin und konsequente Umsetzung von Strukturreformen beseitigt werden; Maßnahmen, die unpopulär sind und die Politiker scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Dirk Meyerhoff, Meckenheim