Wie Idefix zu seinem Namen
Die Geschichte beginnt recht unspektakulär vor einer Metzgerei in Paris. Zwei Kunden interessieren sich für die Spezialität des Hauses: Schinken aus Lutetia. Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus. Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien?
Asterix und Obelix brechen auf zu einer Tour de France. Sie haben sich vom römischen Inspekteur Nichts-alsverdrus provozieren lassen und gewettet, aus jeder Region des Landes eine Spezialität mitzubringen. Auf Seite 13 kommt es dann zu dieser Begegnung, die sich als Schlüsselszene erweisen sollte: Da sitzt der kleine weiße Hund und fällt weder den beiden Helden, noch den Lesern wirklich auf.
Doch er folgt den gallischen Separatisten, erst 35 Seiten später gibt er ein "Wuff! Wuff!" von sich. Obelix dreht sich überrascht um zu dem Wesen, das sein Freund werden wird. Vor 50 Jahren, am 26. Juni 1965, schlug die Geburtsstunde des Vierbeiners im legendären fünften Band der Asterix-Reihe: "Tour de France" erscheint in diesen Tagen in einer edlen Jubiläumsedition. Der Band zählt zu den Klassikern von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo, wobei die Einführung einer tierischen Hauptfigur zunächst wie ein Experiment wirkt.
Der Hund läuft einfach mit, ohne Namen. Den erhält er später ganz demokratisch: Die Leser der Zeitschrift Pilote kommen irgendwie auf Idefix - weil das Hündchen wie eine "fixe Idee" durch seine erste Geschichte streunt.
Bereits im Folgeband ("Asterix und Kleopatra") avanciert der Hund zu einer Hauptfigur, indem er seine Freunde aus der Pyramide rettet. Für einen Knochen als Lohn. Ansonsten beißt er gerne Römern in die Waden. Und er reist mit seinen Freunden bis ans Ende der antiken Welt, gerne auch noch weiter. Idefix liebt Bäume und mag es überhaupt nicht, wenn Herrchen aus Versehen ganze Wälder entwurzelt. Dann wird er zum Tier. Bon anniversaire, Idefix!
