Streit mit Witwe eskaliert Walter Kohl klingelt vergeblich am Haus seines toten Vaters

Ludwigshafen · Kein Familienfrieden in der Trauerzeit: Walter Kohl, Sohn des gestorbenen Ex-Kanzlers, erfährt vor dem Haus seines Vaters, dass er in Oggersheim Hausverbot hat. Kohl-Anwalt Holthoff-Pförtner beschuldigt Walter Kohl daraufhin, einen Eklat zu inszenieren.

 Vor verschlossenen Türen: Walter Kohl, Sohn des verstorbenen Altkanzlers, hat in Oggersheim Hausverbot.

Vor verschlossenen Türen: Walter Kohl, Sohn des verstorbenen Altkanzlers, hat in Oggersheim Hausverbot.

Foto: Boris Roessler

Der ältere Sohn des gestorbenen Ex-Kanzlers Helmut Kohl hat vergeblich versucht, in das Haus seines Vaters in Ludwigshafen zu gelangen. Walter Kohl sagte, er sei von der Polizei auf ein Hausverbot hingewiesen worden.

Er hatte zur Mittagszeit mehrfach vergeblich an der Tür geklingelt und etwa eine halbe Stunde gewartet. Walter Kohl wurde nach eigenen Angaben von zwei Enkelkindern des Altkanzlers begleitet. Am Freitag war Walter Kohl am Sterbebett seines Vaters in dem Haus gewesen. Von dessen Tod hatte er nach eigenen Angaben aus dem Radio erfahren.

Der Streit zwischen dem Sohn des Altkanzlers und dessen Witwe Maike Kohl-Richter eskaliert. Der Anwalt von Maike Kohl-Richter, Stephan Holthoff-Pförtner, warf Walter Kohl vor, bewusst einen Eklat zu inszenieren.

Der langjährige Anwalt und Vertraute Kohls sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, er habe am Dienstag das Gespräch mit Walter Kohl gesucht, um die Abläufe der Trauerfeierlichkeiten für den Alt-Kanzler am 1. Juli zu bereden und zu klären, wie sich die Söhne und Enkel von Helmut Kohl verabschieden könnten. Ziel sei es gewesen, die Teilnahme der Söhne und ihrer Familien an allen Trauerzeremonien zu besprechen.

Walter Kohl habe eingewilligt, am Dienstagnachmittag um 17 Uhr ein Telefonat dazu zu führen, sagte Holthoff-Pförtner weiter. Zum verabredeten Zeitpunkt sei Walter Kohl dann aber nicht erreichbar gewesen - trotz mehrfacher Kontaktversuche. "Er hat sich diesem Gespräch entzogen."

Dass Walter Kohl stattdessen am Mittwoch mit Kohls Enkeln unangemeldet vor dem Haus in Ludwigshafen-Oggersheim auftauche und um Einlass bitte, sei "die gewollte und bewusste Inszenierung eines Eklats", beklagte der Anwalt. "Das sprengt den Rahmen dessen, was man tolerieren kann." Die Darstellung von Walter Kohl, dass er abgeschirmt werde, sei falsch. "Das ist nicht die Wahrheit."

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