Verzweifelte Stoßgebete des Pfarrers werden erhört

Geistlicher entpuppt sich als Falschspieler und Schwarzbrenner

Unkel. (cla) "Um Himmels willen, wo bin ich denn hier eigentlich?" Domkapitular Jüngling ist entsetzt über den Sündenpfuhl. Denn als solcher stellt sich ihm das Unkeler Pfarrhaus dar. Pfarrer Alfons Teufel zockt die Nächte durch, verkauft selbstgebrannten Obstler und ist umgeben von eigenartigen Frauengestalten. Dem muss ein Ende gemacht werden, findet auch die bigotte Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Elfriede Engel.

Ein wahrer Glücksgriff ist dem Theaterkreis Sankt Pantaleon um Regisseur Stefan Schmitz mit der Komödie "Dem Himmel sei Dank" von Bernd Gombold gelungen. Elf Rollen waren zu besetzen und alle bieten den Schauspielern optimale Möglichkeiten, ihrem komödiantischen Talent freien Lauf zu lassen.

Allen voran natürlich Andreas Kuhsel als Domkapitular. Als selbstgerecht-arroganter Geistlicher findet er seinen wahren Widerpart in der tatkräftig-cleveren Haushälterin Hermine Schwefel (Marita Zimmermann).

Als er in Unkel eintrifft, bekämpft Pfarrer Teufel (Rudolf Zimmermann) gerade in Arbeitskluft die Wühlmausplage im Garten, während der arbeitsscheue Küster Höll (Martin Schlüter) im Talar durch Pfarrhaus geistert, um vor seiner Frau (Gisela Dommermuth) zu fliehen. Und dann die vielen anderen Menschen, die sich dort herumtreiben.

Sie sind alle Untermieter des Pfarrers, der so verzweifelt versucht, Geld einzutreiben, um das marode Dach der Kirche sanieren zu lassen. Denn vom Erzbistum ist keine Unterstützung zu erwarten und die Spenden der Gemeinde fließen spärlich.

Grund genug für seine unchristlichen Umtriebe - zum Entsetzen der hinterhältigen Elfriede Engel (Iris Scharte). Die will sogar ihre Nichte Uschi (Alice Dommermuth) ins Kloster stecken, nur um Punkte bei der anstehenden Pfarrgemeinderatswahl zu sammeln.

Aber da hat sie die Rechnung ohne Hermine Schwefel gemacht. Die befördert Mieter Siggi Bischof (Christian Engels) zum Pastoralreferenten, den Engel prompt für den Domkapitular hält. Seine Freundin Uschi gibt Hermine Jüngling als heiratswillige Frau aus, während die Aerobic-Lehrerin Heidi Blum (Gabi Schlüter) einfach Pfarrsekretärin wird. Das Verwirrspiel, in das auch noch ein weiteres Pärchen eingreift (Martin Schmitz und Ingrid Berkele-Crone), ist perfekt.

Es verhindert jedoch nicht, dass Pfarrer Teufel die Zwangsversetzung nach Erpel droht. Wenn es nicht seinen Beerenwein gäbe, der für Jüngling auch noch mit K.O.-Tropfen angereichert wird. Was die alles so beim Domkapitular bewirken, davon sollte man sich selber überzeugen. Nur so viel sei verraten: mit dem unsäglichen "Erzengel" wird sich Bürgermeister Gerhard Hausen in Zukunft herumschlagen müssen.

Einige Karten zum Preis von sechs Euro für die Vorstellungen im Pfarrheim am Corneliaweg am Sonntag, 24. Juni, ab 19 Uhr, Freitag, 22. Juni, ab 20 Uhr, Samstag, 23. Juni, ab 19.30 Uhr und Montag, 25. Juni, ab 20 Uhr, sind bei Florian Schädlich, Frankfurter Straße 25, 0 22 24/7 92 47, noch zu haben.

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