Zu viel Geld im Spiel

Ein Kommentar des Kardinal-Frings-Gymnasiums, Klasse 8d

Beuel. Plan B: Kauf Dir den Erfolg. So könnte das Motto bei den großen Fußballvereinen lauten. Dass Geld im heutigen Profifußball der wohl wichtigste Faktor ist, um Spieler zu verpflichten, ist nichts Neues.

Auch, dass man gute Spieler heute für viel Geld verpflichten muss, ist bekannt. Doch es versuchen immer mehr Vereine, sich den eigentlichen Erfolg zu kaufen, indem sie für Massen von Geld noch bessere Spieler kaufen.

Der FC Bayern München hat es in der Saison 2007/2008 vorgemacht: Sie kauften für 70 Millionen neue Spieler und holten prompt das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. Und da die gerade abgelaufene Saison nicht so gut verlaufen ist, beschloss der Vorstand kurzerhand, neue Spieler zu kaufen.

Inzwischen hat der FC Bayern sieben Neuzugänge, und falls man den französischen Nationalspieler Franck Ribéry verkaufen würde, so hätte man dann noch rund 50 Millionen Euro für weitere Spieler. So versuchen sich jetzt auch andere Vereine an dieser Idee.

Wie zum Beispiel Real Madrid. Sie kauften für gewaltige 65 Millionen Euro den brasilianischen Mittelfeldstar Kaka vom AC Mailand und jetzt auch Cristiano Ronaldo vom Champions-League-Zweiten Manchester United. Für den blätterte der spanische Rekordmeister sogar 94 Millionen hin. Es ist "das Mittelfeldduo" der Welt.

Auch der bisweilen mit eher durchschnittlichen Leistungen bestückte Verein Manchester City hat plötzlich Erfolg und das, obwohl er 2008 noch kurz vor der Pleite stand. Doch dieser plötzliche Erfolg hat nichts mit neuen Trainingsmethoden zu tun, sondern mit Scheich Dr. Sulai-man Al Fahim, der dem Klub sagenhafte 615 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat.

Von diesem Geld kauften sie zum Beispiel den inzwischen schon fast in Vergessenheit geratenen brasilianischen Stürmer Robinho (Ablösesumme 40 Millionen Euro) und das ebenfalls brasilianische Talent Jo vom FC Everton (25,8 Millionen).

Doch kann das alles richtig sein? Bleiben Fußball und Liebe zum Verein dabei nicht auf der Strecke? Und gehen Traditionsklubs nicht unter? Bleiben bei diesem Vorgehen da nicht die guten alten Werte auf der Strecke? Werte wie Liebe zum Verein oder Freundschaften unter Spielern, Trainern und ihren Fans?

Und gehen dabei Traditionsklubs, die nicht so viel Geld haben, auf lange Sicht nicht unter, nur weil sie eben keinen Multi-Milliardär als Inhaber haben? Ich fürchte schon. Man kann getrost davon sprechen, dass im heutigen Fußballgeschäft viel zu viel Geld "im Spiel" ist!

Kardinal-Frings-Gymnasium, Klasse 8d

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