Rhein in Flammen Selbst die Queen sah es
„Rhein in Flammen“ hat eine lange Tradition mit vielen Besuchern und geht an diesem Samstag in die nächste Runde: Tolles Feuerwerk und Programm in der Bonner Rheinaue.
Am heutigen Samstag ist es wieder soweit: Fünfmal im Jahr finden zwischen Mai und September jeweils samstags Großfeuerwerke am Mittelrhein statt: Los geht es an diesem Samstag zwischen Bonn und Linz, andere Städte folgen: Bingen, Koblenz, Oberwesel und zum Schluss Sankt Goar.
Die Besucher erleben dann das Spektakel jeweils vom Ufer aus oder auch vom Deck eines der zahlreichen Rheindampfer, die im Konvoi auf dem Fluss unterwegs sind.
Die Schiffe fahren entweder einen für das jeweilige Ereignis festgelegten Streckenabschnitt entlang, also hier zwischen Bonn und Linz, oder unterhalten die Gäste mit Essen und Trinken bei stimmungsvoller Musik im Rhein ankernd. Höhepunkt der Veranstaltung ist jedes Mal ein imposantes Feuerwerk, das in Bonn gegen 23.15 Uhr beginnt und etwa 20 Minuten dauert. Währenddessen steigen mehrfarbige Fontänen, Blitze, Lichtschweife und blütenartige Kunstwerke in den dann vollends dunklen Abendhimmel auf.
Viele Menschen, darunter auch Familien mit Kindern, die an diesem Abend länger aufbleiben dürfen, genießen die kunstvollen Lichtkreationen. Signal für den Beginn des Bonner Feuerwerks ist das Eintreffen des Schiffkonvois auf Höhe der Rheinauen, wo schon in den Tagen vorher Volksfeststimmung herrscht. Traditionell findet dort eine Kirmes statt, und auf mehreren Bühnen gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit Livemusik.
Das erste Mal fuhren Schiffe wegen eines Feuerwerksspektakels im Jahr 1931 zwischen Linz und Bad Godesberg eine Strecke von 26 Kilometern und erfreuten die Zuschauer mit bengalischen Lichtern. Die Anrainer beteiligten sich damals noch an den Kosten. Die Veranstaltung war von Anbeginn in der Region sehr beliebt und wurde als Volksfest gefeiert. So wiederholte es sich jedes Jahr bis 1939.
Nach Beendigung der Krieges wurde die Tradition wieder aufgenommen, wenn auch unregelmäßig. Als die englische Königin Elisabeth II. im Jahr 1965 zu einem Staatsbesuch nach Deutschland kam, wurde sie in Bonn mit dem Traditionsfeuerwerk begrüßt. Danach gab es das nächste Großereignis erst wieder, als sich 1986 die Stadt Königswinter für ein Wiederaufleben des pompösen Lichtzaubers engagierte. Seither ist die Tradition ungebrochen. Jeden ersten Samstag im Mai kommen Tausende Besucher in Bonn in den Genuss, den Rhein in Flammen sehen zu können. Heute ist es wieder soweit.
