Flüchtlinge Erste Kleidung für Ankömmlinge

In der Kleiderkammer der Stadt Hennef erhalten Flüchtlinge gespendete Textilien und eine erste Ausstattung für die nächste Zeit.

 Sandra Herms (Mitte) mit ihren ehrenamtlichen Helfern Susanne Wsel-Sonnet und Ilyas Arifi.

Sandra Herms (Mitte) mit ihren ehrenamtlichen Helfern Susanne Wsel-Sonnet und Ilyas Arifi.

Täglich kommen Tausende Flüchtlinge nach Deutschland und werden auf die Notunterkünfte verteilt. Die Menschen konnten bei ihrer Flucht meist nicht viel mitnehmen, deshalb brauchen sie dringend Kleidung. Zum Beispiel von der Spendenorganisation der Stadt Hennef. Sandra Herms, Leiterin der Kleiderkammer, erzählt von ihrer Tätigkeit.

Haben Sie Helfer?

Sandra Herms: Samstags kommen regelmäßig zwischen fünf bis zehn Freiwillige, die bei der Annahme der Spenden und dem Sortieren der Kleider helfen. In der Woche habe ich bis zu vier Frauen, die mir helfen.

Wie kommen Sie an Spenden?

Herms: Grundsätzlich über die Internetseite der Stadt, wo immer aktualisiert wird, welche Spenden wir brauchen. Jetzt zum Beispiel Sachen für den Übergang und das Frühjahr.

Wie viel Zeit investieren Sie?

Herms: Ich arbeite sechs Tage die Woche halbtags. Wenn wieder viele Flüchtlinge kommen, bin ich rund um die Uhr im Einsatz und brauche dann wirklich zwei bis drei Tage rund um die Uhr, bis bis zu 200 Flüchtlinge eingekleidet sind.

Was wird am meisten gespendet?

Herms: Eigentlich alles. Wir brauchen momentan lange Röcke, lange dünne Strickjacken, lange T-Shirts, Leggins und Kleider für die muslimischen Frauen. Sowie Sandalen und Flip-Flops für Männer, Frauen und Kinder. Alles andere ist derzeit aufgrund der überwältigenden Spendenbereitschaft ausreichend vorhanden.

Wie viel Kleidung erhalten die Flüchtlinge?

Herms: Es gibt eine Kleiderkarte mit einem Richtwert, was die Menschen alles brauchen. Wenn wir wie jetzt viele Kleidungsstücke haben, legen wir auch noch mehr in den Koffer. Es ist also nie so, dass ein Flüchtling nur das im Koffer hat, was auf der Kleiderkarte steht. Wir versuchen mehr Unterhosen, Socken und Hosen in den Koffer zu packen.

Wie ist die Reaktion?

Herms: Generell freuen sich alle und sind sehr dankbar. Einige Menschen, besonders Familien mit kleinen Kindern, küssen und umarmen uns und bedanken sich für die Hilfe.

Warum engagieren Sie sich?

Herms: Weil es derzeit meines Erachtens nach das wichtigste Thema ist, und weil ich hoffe, dass wir in Deutschland nie Krieg haben werden und niemals in diese Situation kommen, wirklich alles verlassen zu müssen.

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