38. GA-Wandertag mit Start in Bachem Zeitgeschichte am Wegesrand

REGION · Die Schönheiten der Landschaft an der Ahr mit ihren Wäldern und Weinbergen, gepaart mit Einblicken in die Geschichte - das werden die Teilnehmer des 38. Wandertages des General-Anzeigers erleben. Der macht am Sonntag, 20. September, zum sechsten Mal im Kreis Ahrweiler Station.

Wie Schwurfinger ragen die Pfeiler der vor 100 Jahren begonnenen, aber nie vollendeten Adenbachbrücke der "Strategischen Bahnlinie" in Ahrweiler in den Himmel. Sie sind ein Mahnmal des Friedens.

Wie Schwurfinger ragen die Pfeiler der vor 100 Jahren begonnenen, aber nie vollendeten Adenbachbrücke der "Strategischen Bahnlinie" in Ahrweiler in den Himmel. Sie sind ein Mahnmal des Friedens.

Foto: Martin Gausmann

Start ist in Bachem am Dorfplatz. Ausgerüstet mit Startkarten können die Teilnehmer zwischen 9 und 11 Uhr losmarschieren.

Zieleinlauf ist ebenfalls wieder in Bachem. Angeboten werden dabei vier Strecken, die über fünf, zehn, 20 und 30 Kilometer führen. Heute stellt der General-Anzeiger die 20-Kilometer-Strecke vor, deren höchster Punkt der Steinthalskopf ist. Auf 418 Metern Höhe steht dort der große Aussichtsturm, der einen herrlichen Rundumblick bis zum Siebengebirge bietet.

Doch bis dahin sind vom Start erst einmal mehr als 300 Höhenmeter zu überwinden. Denn Bachem liegt 110 Meter über dem Meeresspiegel. Der Steinthalskopf ist nach dem "Häuschen" (506,5 Meter über NN) der zweithöchste Berg im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Am Start beim Bachemer Dorfplatz stimmt die 20-Kilometer-Route mit den Kurzstrecken überein. Der Weg führt von der Himmelsburger Straße durch die Frühburgunderwingerte und ein Waldstück auf den Karlkopf.

Von dort geht es über den Ahrsteig oberhalb der Weinberge des Wiesentales und später durch den Bachemer Wald zur ersten Verpflegungsstation an der Lourdes-Kapelle, die nach 2,8 Kilometern erreicht ist. Dort gibt es neben Getränken auch Stärkungen von der Bäckerinnung sowie Toilettenanlagen.

Danach geht es vom Tal einen Stich durch den Wald hinauf bis zur Gemarkung Godenelter und dann bergab entlang von Feldern und Weinbergen zum Ardennenplatz, wo die Ramersbacher Straße (L 84) gequert wird.

Nach einem kleinen Stück über die Georg-Habighorst-Straße geht es dann quer durch die Weinberge oberhalb von Ahrweiler und mit Blick auf das Kloster Calvarienberg zur zweiten Verpflegungsstation Quarzkaul, die 6,3 Kilometer vom Start entfernt liegt (Getränke, Backwaren, Toiletten).

Durch den Ahrweiler Forst hinauf zum Gipfel des Steinthalskopfs

Von dem Wanderparkplatz an der Quarzkaul aus geht es in einem Schwenk dann immer bergan durch den Ahrweiler Forst zum Gipfel des Steinthalskopfs, der 9,2 Kilometern vom Start entfernt quasi zur Halbzeitpause mit Rundblick einlädt.

Und auf dem 15 Meter hohen Turm kann der geneigte Wanderer bei entsprechendem Wetter durchaus erleben, was ein richtiger Eifelwind ist, auch wenn es im ganzen Tal auf die Frage "Wo fängt die Eifel an?" immer nur heißt "Im nächsten Dorf".

Apropos nächstes Etappenziel. Dahin geht es nach einem Absteher Richtung Süden in weitem Bogen zur Walporzheimer Josefbrücke und somit wieder bergab. An der Ahrquerung liegt dann auch die vierte Verpflegungsstation, die nach 12,3 Kilometern vom Start aus erreicht wird.

Quer durch das Weindorf Walporzheim und die Unterführung in der Nähe des Bahnhofes geht es dann in einer Art Haarnadel hinauf zum Rotweinwanderweg auf der linken Ahrseite. Durch die Wingerte, in denen zu dieser Zeit die Weinlese auf vollen Touren läuft, führt der 1972 eröffnete Rotweinwanderweg zu einem Monument der Zeitgeschichte.

Denn im Ahrweiler Silberberg war einst das geheimste Bauwerk der Bundesrepublik untergebracht: der Regierungsbunker. Die 17 Kilometer langen Tunnelröhren sind heute zurückgebaut und komplett leer.

Bis auf ein Teilstück von 200 Metern. Dort ist die Dokumentationsstätte Regierungsbunker etabliert, die seit ihrer Eröffnung im März 2008 schon knapp 600 000 Besucher verzeichnete.

Beim Abstieg grüßt die nie vollendete Brücke

Am Bunkermuseum vorbei geht es wieder durch Wingerte bis zum Adenbachtal, dem Abstieg in die Altstadt. Dort stehen heute noch die Pfeiler der vor mehr als 100 Jahren geplanten "Strategischen Bahnlinie" Neuss-Metz. Die Brücke wurde, obwohl schon einmal eingerüstet, nie fertig. Heute dienen die Pfeiler als Kletterpark.

Durch das Adenbachtor geht es dann in die Altstadt. Nach dem Passieren von Sankt Laurentius, der mit mehr als 700 Jahren ältesten Hallenkirche des Rheinlandes, geht es durch die Ahrhut und das Ahrtor (zerstört 1945, wiederaufgebaut bis 1957). Dort können die Wanderer dann auch ihre Kurzstrecken-Kollegen treffen.

Denn der letzte Abschnitt ist identisch. Am Ahrtor geht es über den Zebrastreifen zum Ahrufer und an der Schwimmbad-Brücke vorbei bis zur Bachemer Brücke. Diese wird überquert, und schon findet sich direkt hinter der Drei-Spindel-Kelter am Ortseingang die Königsstraße, die als Allee und Spielstraße über nur wenige Hundert Meter zum Ziel am alten Backes und der Leonhardus-Kapelle führt.

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