Mode Robust, bequem und rebellisch

Geschichte der Jeans: Wie sich die Arbeitshose zum Designer-Beinkleid wandelte

 Der Nachbau der ältesten je gefundenen Jeans ist im Levi Strauss Museum in Buttenheim zu sehen. Dort wurde Strauss geboren FOTO: DPA

Der Nachbau der ältesten je gefundenen Jeans ist im Levi Strauss Museum in Buttenheim zu sehen. Dort wurde Strauss geboren FOTO: DPA

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Weltweit sind Jeans aus den Kleiderschränken nahezu aller Generationen kaum wegzudenken. Aber wer hat sie erfunden und warum?

Die Bluejeans wurde zwar in Amerika erfunden und patentiert, doch war es ein Deutscher, der die populärste Hose erfand. Löb Strauss wurde 1829 in Buttenheim bei Bamberg geboren. In seinem Geburtshaus gibt es heute ein Jeans-Museum.

Als Kind wanderte er mit seiner Familie nach Amerika aus, wo er sich in Levi Strauss umnannte. Er wurde Händler und verkaufte den Goldgräbern Waren. Dabei fand er heraus, dass die Minenarbeiter auf ihrer Suche nach Gold vor allem eines benötigten: strapazierfähige, stabile und robuste Hosen.

So kam er auf die Idee, Arbeitshosen aus braunen Zeltplanen mit Hanffasern nähen zu lassen. Bei den Goldgräbern war die Hose schnell beliebt und verkaufte sich gut. Der Schneider Jacob Davis verstärkte die Nähte der Hosen mit Nieten. Zusammen mit Davis meldete Strauss die Jeans 1873 zum Patent an.

Strauss experimentierte weiter an seiner Goldgräberhose und importierte bald einen neuen indigoblauen und robusten Baumwollstoff aus dem französischen Nimes, der Denim (von "de Nimes" ) genannt wurde. Die Bluejeans war geboren, und es gibt sie jetzt schon seit mehr als 140 Jahren. Es dauerte jedoch noch ein Weile, bis die Arbeitshose Kult wurde, und nicht nur von Goldgräbern, Cowboys und Farmern getragen wurde.

Nach Europa kam die Jeans erstmals durch den Zweiten Weltkrieg, da die amerikanischen Soldaten sie trugen. Filmstars wie Marlon Brando und James Dean wurden zu den jeanstragenden Ikonen. Schließlich hielt die Bluejeans in den 1950er-Jahren ihren Einzug in die Modewelt. Trotzdem kam die die Hose nicht überall gut an.

Denn die Jeans galt als jung, modern und rebellisch, als Form des Protests gegen Tradition und Autorität. In der DDR beispielsweise war sie als Produkt aus Amerika unerwünscht und die "Nietenhose" sogar verboten. Trotzdem schaffte es die Bluejeans weltweit zum absoluten "Lieblingsbeinkleid" zu werden.

Angefangen mit Levi's Jeans gibt es mittlerweile unzählige Marken, und auch die exklusivsten Designer entwerfen immer wieder neue Jeanstrends. Jeans können heutzutage in allen möglichen Stilrichtungen und Passformen gekauft werden und sind zu fast jeder Gelegenheit tragbar.

Dennoch haben sie immer noch eines gemeinsam: Sie sind robust und strapazierfähig geblieben. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in fast jedem Kleiderschrank zu finden sind und es nur selten bei einem Exemplar pro Person bleibt.

Otto-Kühne-Schule, Klasse 8a

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